Da pocht man immer darauf, was man so alles bewältigen kann, wieviel man schon geschafft hat und welche Vorteile die Selbstständigkeit letztlich hat, nicht zuletzt durch die Unabhängigkeit, die sie nach sich zieht. Und dann findet man sich plötzlich vor einer äußerst widerspenstigen Wand, deren Innenleben allem Anschein nach ein Zwischending aus Platinziegeln und Stahlbeton ist. Man hat eine Bohrmaschine in der Hand und nichts und niemanden ausser nöhlenden oder vög**** Nachbarn um sich herum und wünscht sich nichts sehnlicher als mit klimpernden Wimperndeckeln einem starken Mann den muskolösen Oberarm zu tätscheln und solche Sachen zu sagen wie: Wenn ich Dich nicht hätte! oder: Was würde ich nur ohne Dich tun? oder etwa: Du machst das so toll, dass hätte ich nieeee gekonnt!
Ich mag das nicht: bohren. Ich kann es auch einfach nicht, es macht mich nervös. Ich mag die Geräusche nicht, finde den Umstand gruselig, dass es in der Bohrmaschine ständig blitzt (was wahrscheinlich auch nur ein Qualitäts(mangel)anzeichen speziell meiner Bohrmaschine ist) und kann nicht aufhören darüber nachzudenken, was denn nun passiert, wenn ich versehentlich ein Stromkabel oder eine Wasserleitung treffe. Ich meine bitte, man springt doch auch nicht kopfüber in einen trüben Teich oder?

Wo ist also der Mann, der mir die erforderlichen Löcher mit stoischer Gelassenheit in die Wand hämmert? Arbeiten natürlich. Früher beim Jagen und Sammeln von Fleisch, Fell und Knochen, heute auf der Jagd nach Ansehen und Prestige. Die die beurlaubte Frau mit dem Bedürfnis nach einer kuscheligen Höhle?! Genau, schwingt den Bohrer todesmutig alleine! Leider Gottes wurden die Mainzelmännchen mit Erbsen (waren es wirklich Erbsen) auf der Treppe enttarnt und endgültig verscheucht. Unverantwortlich sowas. Hat damals keiner darüber nachgedacht, wer all die Sachen machen soll, die man so ungern tut, dass man ein wenig Hilfe gut vertragen kann? Es ist nicht so, dass ich meine Grenzen nicht überschreiten möchte, aber müssen es ausgerechnet diese sein?
Ideenjongleur meinte am 4. Jan, 22:47:
... los Frau Eriador, ich geh davon aus bis das hier verfasst ist ist die Wand und das Thema Loch in der Wand durch! Oder sollte da die Anschaffung einer Bohrmaschine speziell für Frauen von nöten sein? Solchereine soll es gegeben haben wie meine ehemalige Professorin stets gern als absurdes Beispiel ihres Fachgebietes (Design and Gender) anführt. Eine Bohrmaschine, die - möglicherweise rosa? - sich schlicht langsamer dreht als deren männlicher Pendant. Schönes Neues noch! 
walküre meinte am 5. Jan, 11:58:
*grübel*
ich gehe mal schlicht davon aus, dass du wirklich die falsche bohrmaschine verwendest; ohne jetzt groß werbung machen zu wollen, muss ich sagen, dass mir persönlich die black & decker - bohrmaschinen durchschnittlicher größe am sympathischsten sind, weil sie nicht allzu schwer sind, gut in der hand liegen und darüber hinaus keinen ohrenbtäubenden lärm entwickeln. hast du übrigens schon mal geschaut, von welcher beschaffenheit die wand ist, in der du ein loch anbringen möchtest ? ich frag deshalb, weil die sache mit den funken danach klingt, dass du möglicherweise den falschen bohrer verwendest bzw. eine schlagbohrmaschine bräuchtest. um das anbohren von leitungen jedweder art zu verhindern, gibt es übrigens in baumärkten relativ günstig eine art metalldetektor; du findest dieses teil in der selben abteilung wie die bohrmaschinen ...

motto des tages: sisters are doing it for themselves ! ;-) 
Eriador antwortete am 8. Jan, 18:45:
na herzlichen Dank ihr Zwei, jetzt fühl ich mich ja noch schusseliger :) Ich glaube ich muss dabei bleiben, es geht einfach nur darum, dass ich es nicht mag, ich mag nicht bohren, es ist mir einfach unheimlich :)

Aber ich hab mich jetzt auch belehren lassen, dass ich mit einer Bohrmaschine hier nicht weiter komme und ich vermutlich einen Bohrhammer brauche... ehrlich gesagt klingt das für mich nur noch erschreckender... und dabei bin ich eigentlich kein Mäuschen... meistens... *räusper 
 

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