19.04.05
Jedes Mail wenn ich bei M. und G. zu Besuch bin, wundere ich mich darüber, wie sehr mir zwei Menschen auf die Nerven gehen können, die ich eigentlich mag. Das, was mich dabei wirklich am stärksten strapaziert, ist die Tatsache, dass der Grad der Gereiztheit den ich über die Dauer der verstreichenden Minuten in ihrer Gesellschaft verspüre, um Längen den übertrifft, zu dem ich mich wohlig und entspannt fühle. Es fällt mir zunehmend schwerer, witzig zu finden, was als urkomisch dargeboten wird, dem Bild zu entsprechen, dass sie sich vor Jahren von mir gebildet haben, als echt zu empfinden, was meinem Gefühl nach aufgesetzt daher kommt.
Bestimmt tue ich ihnen irgendwie unrecht, bin ich wahrscheinlich, wie so oft einfach nur zu ungeduldig, zu selten hier, zu wenig vertraut mit ihrem Leben, als dass ich mir tatsächlich ein Bild ihres Seins machen könnte. Doch trägt die gefühlte Distanz zwischen mir und dem ich das sie in mir sehen mehr und mehr dazu bei, dass meine Besuche immer seltener und meine Anrufe immer sporadischer werden.
Bin ich ganz ehrlich muss ich gestehen, dass ich genau dies, in wenigen entspannten Momenten aufrichtig bedauere, mir dann wünsche, in der Lage zu sein, mich weiter zu öffnen, vorurteilsfrei dem zu begegnen, was so häufig von meiner Gereiztheit geblockt wird. Und bin ich noch ein wenig ehrlicher, dann weiß ich nicht, ob dieses Verhältnis überhaupt noch bestehen würde, wenn sie nicht einerseits den Schlüssel zu einem Tor meines Lebens bereithielten, der eigentlich bereits der Vergangenheit angehört und der, böten Sie mir nicht gelegentlich die Möglichkeit hindurch zu treten schon lange dem Vergessen anheim gefallen wäre und sie darüber hinaus nicht diejenigen wären, die den Kontakt erhalten, immer wieder abstauben und aus der Schublade holen, in der ich ihn jedes Mal nach dem ich hier war für eine Weile verschwinden lasse.
Vergleichbar dem Verhältnis zu meiner Mutter, welches lange Jahre vorrangig von Schuldgefühlen ob all meiner Versäumnisse in töchterlichen Pflichten geprägt war, habe ich in meinen zynischsten Momenten den Eindruck, dass es hier primär Pflichtbewusstsein ist, aufbauend auf dem Gefühl diesen Menschen, denen ich so viel bedeute, nicht das entgegen zu bringen, was sie mir entgegen bringen, dass mich schlussendlich immer wieder hier einkehren lässt.
In solchen Momenten fühle ich mich zwangsläufig als schlechter Mensch, obwohl ich mir vielleicht einfach nur zugestehen müsste, dass die Dinge sich ändern und Menschen sich in ihrer Entwicklung sich ebenso häufig auseinander wie zueinander entwickeln. Und das ersteres wohl zwangsläufig ein Gefühl der Fremdheit und Distanz nach sich zieht.
23.04.05
Mit der Distanz von ein paar Tagen und unter Zugabe einiger Informationen, die ich erst nach dem Schreiben des oben stehenden Textes gewonnen habe, wage ich zu sagen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht so falsch lag, ihr Leben ist zu einem gewissen Grad konstruiert, in eine Form gepresst und konserviert, ohne die Hoffnung oder Aussicht auf Wandel, Veränderung in jedweder Form, fest in seinen Grenzen und Regeln und angefüttert durch die Möglichkeit durch das kritisieren des Lebens anderer das eigene als ein besseres zu empfinden. Mit einem Hochmut und einer Arroganz, so blind und intolerant für die Wünsche und Träume anderer, dass ich mich frage, wie ich mich überhaupt fragen konnte, wieso Besuche bei ihnen mich nervlich immer wieder aufreiben. Ich habe meine Form verlassen, das haben sie erkannt, ich hab mich jedoch nicht in die prophezeite Richtung entwickelt, das macht meine Bewegung inakzeptabel und zieht zwangsläufig die Notwendigkeit einer gehörigen Gehirnwäsche nach sich, welche im Ergebnis dazu führen soll, dass ich endlich heirate, Kinder kriege und beginne, das Leben zu führen, dass Frau in meinem Alter zu führen hat. Wie sollte ich da anders reagieren als gereizt? Ich habe bereits ein Paar Eltern, was will ich mit einem zweiten? Noch dazu einem, das darum bemüht ist, den Job noch beschissener zu machen, als das erste?
Jedes Mail wenn ich bei M. und G. zu Besuch bin, wundere ich mich darüber, wie sehr mir zwei Menschen auf die Nerven gehen können, die ich eigentlich mag. Das, was mich dabei wirklich am stärksten strapaziert, ist die Tatsache, dass der Grad der Gereiztheit den ich über die Dauer der verstreichenden Minuten in ihrer Gesellschaft verspüre, um Längen den übertrifft, zu dem ich mich wohlig und entspannt fühle. Es fällt mir zunehmend schwerer, witzig zu finden, was als urkomisch dargeboten wird, dem Bild zu entsprechen, dass sie sich vor Jahren von mir gebildet haben, als echt zu empfinden, was meinem Gefühl nach aufgesetzt daher kommt.
Bestimmt tue ich ihnen irgendwie unrecht, bin ich wahrscheinlich, wie so oft einfach nur zu ungeduldig, zu selten hier, zu wenig vertraut mit ihrem Leben, als dass ich mir tatsächlich ein Bild ihres Seins machen könnte. Doch trägt die gefühlte Distanz zwischen mir und dem ich das sie in mir sehen mehr und mehr dazu bei, dass meine Besuche immer seltener und meine Anrufe immer sporadischer werden.
Bin ich ganz ehrlich muss ich gestehen, dass ich genau dies, in wenigen entspannten Momenten aufrichtig bedauere, mir dann wünsche, in der Lage zu sein, mich weiter zu öffnen, vorurteilsfrei dem zu begegnen, was so häufig von meiner Gereiztheit geblockt wird. Und bin ich noch ein wenig ehrlicher, dann weiß ich nicht, ob dieses Verhältnis überhaupt noch bestehen würde, wenn sie nicht einerseits den Schlüssel zu einem Tor meines Lebens bereithielten, der eigentlich bereits der Vergangenheit angehört und der, böten Sie mir nicht gelegentlich die Möglichkeit hindurch zu treten schon lange dem Vergessen anheim gefallen wäre und sie darüber hinaus nicht diejenigen wären, die den Kontakt erhalten, immer wieder abstauben und aus der Schublade holen, in der ich ihn jedes Mal nach dem ich hier war für eine Weile verschwinden lasse.
Vergleichbar dem Verhältnis zu meiner Mutter, welches lange Jahre vorrangig von Schuldgefühlen ob all meiner Versäumnisse in töchterlichen Pflichten geprägt war, habe ich in meinen zynischsten Momenten den Eindruck, dass es hier primär Pflichtbewusstsein ist, aufbauend auf dem Gefühl diesen Menschen, denen ich so viel bedeute, nicht das entgegen zu bringen, was sie mir entgegen bringen, dass mich schlussendlich immer wieder hier einkehren lässt.
In solchen Momenten fühle ich mich zwangsläufig als schlechter Mensch, obwohl ich mir vielleicht einfach nur zugestehen müsste, dass die Dinge sich ändern und Menschen sich in ihrer Entwicklung sich ebenso häufig auseinander wie zueinander entwickeln. Und das ersteres wohl zwangsläufig ein Gefühl der Fremdheit und Distanz nach sich zieht.
23.04.05
Mit der Distanz von ein paar Tagen und unter Zugabe einiger Informationen, die ich erst nach dem Schreiben des oben stehenden Textes gewonnen habe, wage ich zu sagen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht so falsch lag, ihr Leben ist zu einem gewissen Grad konstruiert, in eine Form gepresst und konserviert, ohne die Hoffnung oder Aussicht auf Wandel, Veränderung in jedweder Form, fest in seinen Grenzen und Regeln und angefüttert durch die Möglichkeit durch das kritisieren des Lebens anderer das eigene als ein besseres zu empfinden. Mit einem Hochmut und einer Arroganz, so blind und intolerant für die Wünsche und Träume anderer, dass ich mich frage, wie ich mich überhaupt fragen konnte, wieso Besuche bei ihnen mich nervlich immer wieder aufreiben. Ich habe meine Form verlassen, das haben sie erkannt, ich hab mich jedoch nicht in die prophezeite Richtung entwickelt, das macht meine Bewegung inakzeptabel und zieht zwangsläufig die Notwendigkeit einer gehörigen Gehirnwäsche nach sich, welche im Ergebnis dazu führen soll, dass ich endlich heirate, Kinder kriege und beginne, das Leben zu führen, dass Frau in meinem Alter zu führen hat. Wie sollte ich da anders reagieren als gereizt? Ich habe bereits ein Paar Eltern, was will ich mit einem zweiten? Noch dazu einem, das darum bemüht ist, den Job noch beschissener zu machen, als das erste?
Eriador - am Samstag, 23. April 2005, 14:58