19.04.2005
Die Tatsache, dass Josef Kardinal Ratzinger nun zum neuen Papst erkoren wurde, trägt wohl dem Umstand Rechnung, dass ich den Gedanken nicht mehr los werde, dass es wohl besser ist, es mit einem Übel zu tun zu haben, das einem vertraut ist, als mit einem das weitgehend unbekannt ist und welches vorrangig nichts Gutes ahnen lässt.
Mir schwant, dass ich doch noch beginnen werde Karol Woityla zu vermissen.
Es war wohl unvermeidlich, doch genau wie bei der US-Präsidentenwahl und der Hoffnung, dass doch Kerry derjenige sein könnte, der als Gewinner aus ihr hervorgehen würde, blieb auch hier die Hoffnung, dass ein Wunder geschehen würde. Welcher Kontext hätte für ein solches besser geeignet sein können?.
Doch gut, nachdem Wunder allem Anschein nach zum Anachronismus verkommen sind, hat nun George W. Bush sein Ebenbild im Vatikan gefunden, was folgerichtig bedeuten müsste, das die George W. Bushs dieser Erde begonnen haben, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass ich das nicht beunruhigend finde, und da nun Ratzinger das sagen hat, jener der Kardinäle, der als Anhänger des katholischen Fundamentalismus angesehen wird, sollte man mit dem Lügen wohl wieder vorsichtiger werden, denn ich bin fest davon überzeugt, dass er alles daran setzen wird, die Inquisition allein zum Schutz des Glaubens und zur Rettung des Ansehens der katholischen Kirche wieder einzuberufen. Denn ich bitte Euch, man will der Kirche wieder zu einem besseren Stand in der Welt verhelfen, Reformen währen eine Möglichkeit gewesen, aber der Ausgang ist doch ungewiss, nachher steht man am Ende da, hat Zeit und Gold vergeudet und nichts erreicht, die Inquisition hingegen hat sich bewährt, natürlich gab es tragische Irrtümer, aber irren ist menschlich und außerdem hat man sich dafür doch bereits entschuldigt und geläutert, so gesehen sollte man das nicht überbewerten. Alle haben ein wenig gebeichtet, ein paar Rosenkranzumdrehungen gebetet und um Absolution gebeten die Mördern und Kinderschändern fraglos erteilt, meiner geschiedenen Mutter jedoch verwehrt wird. Oh Du schwarz weiße Kirchenwelt.
Aber mal Spaß beiseite, die Frage die sich mir hier unweigerlich stellt ist: Wer um alles in der Welt hat in den vergangenen Tagen die Gerüchte gestreut, dass mit dem neuen Papst alles anders wird, der alte Konservatismus aufgebrochen wird? Alles Wunschdenken? Wahrscheinlich. Doch spricht grade dieses Wunschdenken nicht für sich? Spricht das nicht dafür, dass die Menschen und auch die Katholiken dieser Welt der Meinung ist, dass es für die katholische Kirche an der Zeit ist, aufzuwachen den Staub der Jahrhunderte abzuschütteln und zu überdenken, in welcher Hinsicht die Kirche den Menschen wieder näher gebracht werden kann? Mit Ratzinger ist jedoch definitiv jemand gewählt, unter dem dies alles nicht stattfinden wird, unter dem kaum zu erwarten ist, dass eine Lockerung der alten Regeln vorgenommen wird, dsas die Kirche zeitgemäßer wird.
Mit Ratzinger geht die Kirche geschlossen zurück ins Mittelalter. Und das was für uns, in der ‚1. oder 2. Welt’ weitgehend undramatisch weil überwiegend folgenlos ist, kann sich für die so genannte 3. Welt zu einer ausgemachten Katastrophe auswachsen. Verglichen mit Ratzinger war Woityla schon fast ein Liberaler und bereits er hat dazu beigetragen das Elend des schwarzen Kontinents zu vergrößern. Was ist nun in dieser Hinsicht von Ratzinger zu erwarten?
Wird er in der Frage von Familienplanung, Verhütung, Abtreibung von seiner alten Position abweichen? Wird er beginnen aufzuklären statt zu predigen? Wohl kaum. Zugeständnisse hat man gemacht, die Fehler der letzten 2000 Jahre, zumindest die offen sichtbaren und viel kritisierten, hat man zugegeben und sich dafür entschuldigt. Jedoch hat das Erkennen dieser Fehler mitunter tatsächlich fast 2000 Jahre gebraucht, da kann man sich doch an 5 Fingern ausrechnen wie lange es noch dauern wird, bis Mann einsieht, dass man gegenüber Afrika in der Verantwortung ist.
Mein heutiges Kalenderblatt weißt mich auf Folgendes hin: „Prognosen sind schwer – zumal sie die Zukunft betreffen“ Tagesthemen am 10.07.2003 das impliziert immerhin, dass zumindest die Möglichkeit besteht, ja, dass nicht immer alles so kommen muss, wie es rational betrachtet zu befürchten steht, hoffe ich also einfach das Beste?
Das Dumme dabei ist die Sache mit George W., ich werde den Gedanken nicht los, dass diese beiden Männer viel verbindet, in ihrer Überzeugung und Starrsinnigkeit die fast an Blindheit grenzt, in ihrem Fanatismus dem was sie vertreten zu wahrer Größe und dem ihm gebührenden Ansehen zu verhelfen. Der Glaube an das Gute im Menschen und die Hoffnung auf den Sieg der Vernunft hat mich bei Georgie Boy stark in die Irre geführt und bis ins Mark desillusioniert, er hat mit Pauken und Trompeten alle gängigen Befürchtungen locker übertroffen, so komme ich nicht um den Gedanken herum, dass man sich hüten sollte Ratzinger zu unterschätzen, in ihm nur den Übergangspabst zu sehen. Das Gefährliche an jenen, die aus tiefster Überzeugung handeln ist, dass sie gefeit sind gegen jede Form der Kritik, dass sie nicht gelenkt oder geleitet werden können, dass sie den einmal eingeschlagenen Kurs in der Regel nicht mehr verlassen.
Die Tatsache, dass Josef Kardinal Ratzinger nun zum neuen Papst erkoren wurde, trägt wohl dem Umstand Rechnung, dass ich den Gedanken nicht mehr los werde, dass es wohl besser ist, es mit einem Übel zu tun zu haben, das einem vertraut ist, als mit einem das weitgehend unbekannt ist und welches vorrangig nichts Gutes ahnen lässt.
Mir schwant, dass ich doch noch beginnen werde Karol Woityla zu vermissen.
Es war wohl unvermeidlich, doch genau wie bei der US-Präsidentenwahl und der Hoffnung, dass doch Kerry derjenige sein könnte, der als Gewinner aus ihr hervorgehen würde, blieb auch hier die Hoffnung, dass ein Wunder geschehen würde. Welcher Kontext hätte für ein solches besser geeignet sein können?.
Doch gut, nachdem Wunder allem Anschein nach zum Anachronismus verkommen sind, hat nun George W. Bush sein Ebenbild im Vatikan gefunden, was folgerichtig bedeuten müsste, das die George W. Bushs dieser Erde begonnen haben, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass ich das nicht beunruhigend finde, und da nun Ratzinger das sagen hat, jener der Kardinäle, der als Anhänger des katholischen Fundamentalismus angesehen wird, sollte man mit dem Lügen wohl wieder vorsichtiger werden, denn ich bin fest davon überzeugt, dass er alles daran setzen wird, die Inquisition allein zum Schutz des Glaubens und zur Rettung des Ansehens der katholischen Kirche wieder einzuberufen. Denn ich bitte Euch, man will der Kirche wieder zu einem besseren Stand in der Welt verhelfen, Reformen währen eine Möglichkeit gewesen, aber der Ausgang ist doch ungewiss, nachher steht man am Ende da, hat Zeit und Gold vergeudet und nichts erreicht, die Inquisition hingegen hat sich bewährt, natürlich gab es tragische Irrtümer, aber irren ist menschlich und außerdem hat man sich dafür doch bereits entschuldigt und geläutert, so gesehen sollte man das nicht überbewerten. Alle haben ein wenig gebeichtet, ein paar Rosenkranzumdrehungen gebetet und um Absolution gebeten die Mördern und Kinderschändern fraglos erteilt, meiner geschiedenen Mutter jedoch verwehrt wird. Oh Du schwarz weiße Kirchenwelt.
Aber mal Spaß beiseite, die Frage die sich mir hier unweigerlich stellt ist: Wer um alles in der Welt hat in den vergangenen Tagen die Gerüchte gestreut, dass mit dem neuen Papst alles anders wird, der alte Konservatismus aufgebrochen wird? Alles Wunschdenken? Wahrscheinlich. Doch spricht grade dieses Wunschdenken nicht für sich? Spricht das nicht dafür, dass die Menschen und auch die Katholiken dieser Welt der Meinung ist, dass es für die katholische Kirche an der Zeit ist, aufzuwachen den Staub der Jahrhunderte abzuschütteln und zu überdenken, in welcher Hinsicht die Kirche den Menschen wieder näher gebracht werden kann? Mit Ratzinger ist jedoch definitiv jemand gewählt, unter dem dies alles nicht stattfinden wird, unter dem kaum zu erwarten ist, dass eine Lockerung der alten Regeln vorgenommen wird, dsas die Kirche zeitgemäßer wird.
Mit Ratzinger geht die Kirche geschlossen zurück ins Mittelalter. Und das was für uns, in der ‚1. oder 2. Welt’ weitgehend undramatisch weil überwiegend folgenlos ist, kann sich für die so genannte 3. Welt zu einer ausgemachten Katastrophe auswachsen. Verglichen mit Ratzinger war Woityla schon fast ein Liberaler und bereits er hat dazu beigetragen das Elend des schwarzen Kontinents zu vergrößern. Was ist nun in dieser Hinsicht von Ratzinger zu erwarten?
Wird er in der Frage von Familienplanung, Verhütung, Abtreibung von seiner alten Position abweichen? Wird er beginnen aufzuklären statt zu predigen? Wohl kaum. Zugeständnisse hat man gemacht, die Fehler der letzten 2000 Jahre, zumindest die offen sichtbaren und viel kritisierten, hat man zugegeben und sich dafür entschuldigt. Jedoch hat das Erkennen dieser Fehler mitunter tatsächlich fast 2000 Jahre gebraucht, da kann man sich doch an 5 Fingern ausrechnen wie lange es noch dauern wird, bis Mann einsieht, dass man gegenüber Afrika in der Verantwortung ist.
Mein heutiges Kalenderblatt weißt mich auf Folgendes hin: „Prognosen sind schwer – zumal sie die Zukunft betreffen“ Tagesthemen am 10.07.2003 das impliziert immerhin, dass zumindest die Möglichkeit besteht, ja, dass nicht immer alles so kommen muss, wie es rational betrachtet zu befürchten steht, hoffe ich also einfach das Beste?
Das Dumme dabei ist die Sache mit George W., ich werde den Gedanken nicht los, dass diese beiden Männer viel verbindet, in ihrer Überzeugung und Starrsinnigkeit die fast an Blindheit grenzt, in ihrem Fanatismus dem was sie vertreten zu wahrer Größe und dem ihm gebührenden Ansehen zu verhelfen. Der Glaube an das Gute im Menschen und die Hoffnung auf den Sieg der Vernunft hat mich bei Georgie Boy stark in die Irre geführt und bis ins Mark desillusioniert, er hat mit Pauken und Trompeten alle gängigen Befürchtungen locker übertroffen, so komme ich nicht um den Gedanken herum, dass man sich hüten sollte Ratzinger zu unterschätzen, in ihm nur den Übergangspabst zu sehen. Das Gefährliche an jenen, die aus tiefster Überzeugung handeln ist, dass sie gefeit sind gegen jede Form der Kritik, dass sie nicht gelenkt oder geleitet werden können, dass sie den einmal eingeschlagenen Kurs in der Regel nicht mehr verlassen.
Eriador - am Samstag, 23. April 2005, 14:58