Anbetrachts einen Kommentars weiter unten, möchte ich hier mal eben noch einen draufsetzen. Obwohl ich weiß, dass ich für das was im dritten Reich geschehen ist keine Verantwortung trage, mich auch kaum irgendjemand ernsthaft dafür zur Verantwortung ziehen kann, fühle ich mich schuldig, empfinde ich dieses Gefühl an Tagen wie heute geradezu erdrückend, kann ich das Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht angesichts der Tatsache, dass das Unrecht das geschehen ist, durch nichts wieder gut gemacht werden kann, fast greifen. Herr Jazz hat hier auf tieftraurige aber wunderschöne Art in Worte gefasst was sich da in meinem Bauch bewegt. Ich kann es nicht wieder gutmachen, aber ich schulde es den Opfern dafür Sorge zu tragen, dass es nicht wieder geschehen kann. Nie wieder. Immer wieder wird der Ruf danach laut, es endlich mal gut sein zu lassen, man könne es nicht mehr hören und es sei doch nicht mehr zu ändern, aber mal ganz im Ernst, das kann nicht euer Ernst sein!? Wenn wir unsere Kinder nicht im Bewusstsein ihrer Vergangenheit erziehen, machen wir dann nicht den Weg frei für eine Welt in der die Geschichte sich wiederholen kann? Schaffen wir dann nicht wieder Platz für eine Generation die sich mit einem "Wir haben doch nicht gewusst" der Verantwortung entziehen? Da mach ich nicht mit, dass lass ich nicht zu!
Bedenkt die Rahmenbedingungen heute, die Arbeitslosenzahlen sind annähernd so hoch wie damals, die Wirtschaft kommt nur schleppend wieder in die Gänge, die Rechten gewinnen in den strukturschwachen Bundesländern mehr und mehr an Stimme. Solche Zeiten gab es schon einmal. Solche Zeiten machen es wichtiger denn je wieder und wieder zu wiederholen, aufzuklären, zu erinnern. Es gibt keine Entschuldigung für das was passiert ist, es gibt auch keine Wiedergutmachung, aber es gibt, wie Nestor so treffend festgestellt hat, die Chance das wir dafür sorgen, dass es kein 2. Mal passieren kann.

Ich habe an verschiedenen Stellen, auch hier, gelesen, dass es schließlich auch andere vergleichbare Verbrechen an der Menschheit und im Namen der Menschlichkeit gab, doch wer will sich das Recht herausnehmen, da aufzurechnen und inwiefern macht es die Sache besser? Andere haben das auch gemacht, also ist unseres nicht so schlimm? Auch hier kann ich nur sagen, das kann nicht Euer Ernst sein. Und im Übrigen nein, andere haben es nicht gemacht, nicht in dieser Form, kalt geplanten, industrialisierten Massenmord gab es in der Geschichte nur einmal, unter Hitler, im Deutschen Reich. Siehe auch hierzu Herrn Nestor. Hinzugehen und darauf zu pochen, dass wir die Verantwortung für die Zukunft tragen hat herzlich wenig damit zu tun, dass wir keine Schuld an der Vergangenheit tragen. Es impliziert nur, dass unser Handeln in der Zukunft vom Bewusstsein der Vergangenheit bestimmt wird. Und ihr, die ihr Euch an nichts stört, deren dickes Fell im Angesicht der Gräueltaten des dritten Reiches nicht mal Kratzer bekommt, macht Euch doch mal den kleinen Nebeneffekt von Hitlers Regime bewusst, er hat Euch auf Lebzeit und darüber hinaus Eurer Identität beraubt, in den Augen der Welt ist Deutschland das Land, dass Hitler geduldet hat, ist jeder Deutsche der stolz darauf ist Deutscher zu sein ein Nazi, ein Kind Hitlers. Nationalstolz gehört in diesem Land (und ich glaube das habe ich schon mal hier irgendwo geschrieben) nur jenen, die sich jedes Recht darauf verwirkt haben. Der gute Ruf den diese Land in der Welt einmal hatte, in Bezug auf Wissenschaft wie auf die schönen Künste, weg, zu Recht. Von Hitler geraubt mit Taten die so schrecklich sind, dass ich mich heute 60 Jahre später noch schuldig fühle und am liebsten zum Mörder werden würde, wenn ich sehe wie alte Menschen von Faschos angepöbelt werden, alte Menschen den vor Angst das Blut in den Adern gefriert ob der Erinnerungen die sie damit verbinden mögen.

Und so möchte ich meinem Satz von heute Morgen noch eines hinzufügen: Ignoranz ist ein Verbrechen.


Gefühle in Bildern

coll139

via David Ramirer

und Rassenhass im Allgemeinen fangen nicht erst bei organisierten Massenmord und der offenen und vor allem öffentlichen Diskriminierung all jener an, die anders sind als wir selbst. Er beginnt im Kopf, steckt in unüberlegten und häufig verletztenden Bemerkungen und Handlungen gegenüber jenen, die uns fremd sind. Ist geprägt von Missverständnissen und Unverständnis und dem Mangel an Bemühung über den eigenen Tellerrand zu schauen. Ist untermauert von der Unfähigkeit etwas das anders ist einfach als das anzunehmen was es ist, anstatt allem und jedem den eigenen Willen, die eigene Sichtweise aufzudrängen.

Antisemitismus ist Menschenverachtung, Feigheit und Unwürdig eines jeden, der Wert darauf legt wie ein vernunftgeleitetes Wesen behandelt zu werden. Es braucht keine Größe wegzustoßen was man nicht kennt, vielmehr zeugt es von innerer Stärke und menschlicher Größe einen Schritt auf jene zu zumachen die uns fremd sind und manchmal vielleicht beängstigend erscheinen um sie kennen und verstehen zu lernen.

Antisemitismus und Rassenhass beginnen da, wo Menschen in Unwissenheit allein gelassen werden, wo man Raum für jene lässt die Desinformation streuen, wo man wegsieht wenn Unrecht geschieht, wo man sich umdreht und geht ohne zu handeln. Die Verantwortung für die Zukunft liegt in der Hand eines jeden Einzelnen und vielleicht sollte man sich öfter bewußt machen, dass schon kleine Aufmerksamkeiten, Welten bewegen können. Wir sind Teil unseres Lebens, Teil dieser Welt und verantwortlich für das, was um uns herum geschieht, keiner von uns ist zu klein, um einem anderen das Gefühl zu geben, dass er nicht allein ist, allein mit seiner Angst, allein in der Fremde, allein mit der Welt.

... die Arbeitsämter fungieren als Vermittler, wer es nicht glaubt liest selbst:


22.01.05 09:17 | News-ID: 555965 | Visits: 5092 | Bewertung: 7.5

Hartz IV: Keine Zumutbarkeitsuntergrenze - Frauen müssen als Prostituierte arbeiten

Prostitution ist seit dem Jahr 2002 nicht mehr sittenwidrig und rechtlich gesehen ein Job wie jeder andere auch. Deshalb dürfen Arbeitsämter arbeitslose Frauen, die von Hartz IV betroffen sind, in den Bereich 'sexueller Dienstleistungen' vermitteln.

Da es keine Untergrenzen bei der Zumutbarkeit von Jobs gibt, 'warum soll dann von einer erwachsenen Frau nicht verlangt werden, ihr Einkommen durch kommerzielles Vögeln zu erzielen', so Mechthild Garweg, Fachanwältin für Familien- und Sozialrecht.

Der Paragraph im Prostitutionsgesetz, der es verbietet die Frauen zu zwingen, gilt nämlich für Zuhälter. Bisher wurden Frauen zwar nur als Bedienungen an Bordelle vermittelt, aber schon die Ablehnung dieses Jobs kann für die Frauen Konsequenzen haben.

Quelle: www.taz.de
WebReporter: HolyLord99 ChannelCop

Rubrik 1: Wirtschaft / Arbeitsmarkt / Alles
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Sparte: Boulevard


via Stern Shortnews/Wirtschaft/Arbeitsmarkt

Mit hat es angesichts dieser Meldung grade mal ein wenig die Sprache verschlagen. Doch Moment eine Frage hab ich noch: Warum nur die Frauen? Naja und die eine vielleicht noch: Welche kranke Frauenverachter, nicht gestillter, kurzschwänziger, regelmäßig zu früh ejakulierende Vollidiot hat sich diese Scheiße ausgedacht um sich seit dem darauf einen runterzuholen?

nie-auschwitz

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belzec

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... es liegt in unserer Hand, dafür zu Sorgen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Wegschauen ist ein Verbrechen.


Linkliste:

Shoa.de

Photografien von Alan Jacobs

nie wieder vergessen

Die Zeit

Anke

Shhhh

Jazz

SpOn

Deutsch Historisches Museum Berlin

tbc.

 

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