Wohin sind die guten alten Zeiten,
die, in der ein Lächeln und eine Umarmung alle Wunden heilen konnten?
In denen man einfach sagen konnte, „Hallo, ich bin die Eriador und wer bist Du? Spielst Du mit mir?“
Wann genau hören haben wir aufgehört einfach auf den anderen zu zugehen? Haben wir angefangen erst alles zu taxieren, erst an allen wichtigen Stellen Bollwerke zu errichten?
Keine Blößen, keine Schwächen, erwarte ich tatsächlich dass es so möglich ist ein realistisches Bild von meiner Person zu werfen?
Habe ich allen Ernstes geglaubt ich könne mich so schützen?
Hab ich tatsächlich Grund, verletzt in der Ecke zu sitzen und Wunden zu lecken, wenn ich nicht klar und offen sagen kann, „Vorsichtig, da tuts weh, da bin ich empfindlich“ und selbst wenn ich das getan habe, kann ich dann wirklich erwarten, dass alles immer so läuft wie ich das gerne hätte?
Sollte man mühsam antrainierte Muster nicht hin und wieder zu Gunsten kindlicher Aufrichtigkeit beiseite legen? Oder, wie an anderer Stelle gesagt wird: üben üben üben?
die, in der ein Lächeln und eine Umarmung alle Wunden heilen konnten?
In denen man einfach sagen konnte, „Hallo, ich bin die Eriador und wer bist Du? Spielst Du mit mir?“
Wann genau hören haben wir aufgehört einfach auf den anderen zu zugehen? Haben wir angefangen erst alles zu taxieren, erst an allen wichtigen Stellen Bollwerke zu errichten?
Keine Blößen, keine Schwächen, erwarte ich tatsächlich dass es so möglich ist ein realistisches Bild von meiner Person zu werfen?
Habe ich allen Ernstes geglaubt ich könne mich so schützen?
Hab ich tatsächlich Grund, verletzt in der Ecke zu sitzen und Wunden zu lecken, wenn ich nicht klar und offen sagen kann, „Vorsichtig, da tuts weh, da bin ich empfindlich“ und selbst wenn ich das getan habe, kann ich dann wirklich erwarten, dass alles immer so läuft wie ich das gerne hätte?
Sollte man mühsam antrainierte Muster nicht hin und wieder zu Gunsten kindlicher Aufrichtigkeit beiseite legen? Oder, wie an anderer Stelle gesagt wird: üben üben üben?
Eriador - am Mittwoch, 24. März 2004, 15:52
Szenenaufbau:
Während der Behandlung beim Frauenarzt, auf dem altbekannten Stuhl in der vertrauten immer leicht entwürdigenden Haltung, mit mangelhafter Bekleidung, und um dem Ego den Todesstoß zu versetzen, mit Socken an, weil nur hier Socken aus noch schlimmer wäre, greift man doch begierig nach jedem Kleidungsstück das man anbehalten darf.
Der Arzt, Mitte Ende 50, ziemlich schräg, mit Marotten an die man sich nur sehr schwer gewöhnen kann, so z.B. die Eigenart einem in jeder Situation, bei jeder Untersuchung, ich sage jeder, ich meine JEDER, alles zeigen zu müssen, zu diesem Zweck besitzt er einen kleinen Kosmetikspiegel, befindet sich mitten im Geschehen und frag unvermittelt:
"Sagen Sie mal Frau Eriador, sind sie eigentlich zufrieden mit mir?"
Völlige Irritation meinerseits gepaart mit dem Unvermögen einen vernünftigen Satz rauszubekommen: "Ääääh?!"
"Ja wissen sie Frau Eriador, ich bin ja nun auch schon ziemlich lange im Geschäft," wechselt vom Speklum zur Abtastuntersuchung "und die meisten meiner Patientinnen sind ja doch eher schon älter und da freut man sich natürlich, wenn man hin und wieder mal in ein jüngeres Gesicht schauen kann" GESICHT, er hat tatsächlich Gesicht gesagt und war dabei zwischen meinen Beinen beschäftigt!!!! "da will man natürlich nichts falsch machen, das verstehen sie doch Frau Eriador?" Blickt auf, lächelt.
Fassungslose, völlig entgleiste Gesichtszüge meinerseits, passiert, denke ich, grade eben hat er alles falsch gemacht und beschließe auf der Stelle den Frauenarzt zu wechseln. Monatelang hab ich mir mein Innenleben unter dem Mikroskop angeschaut, Spiegel zwischen meinen Beinen toleriert, mich an Schautafeln aus den 50ern über den weiblichen Zyklus belehren lassen, und immer wieder Kommentare wie, "Wenn sie die Pille lieber nicht nehmen wollen, gehen sie doch einfach ins Kloster" über micht ergehen lassen, aber das, das war eindeutig zuviel. Ich glaube in der Beziehung bin ich konservativ.
Mein Frauenarzt soll sich brav seine Hände waschen, seine Untersuchungen schnellstmöglich durchziehen und mich nicht unnötig lange mit Tshirt und Söckchen auf diesem Stuhl liegen lassen, Kommentare über mein "Gesicht" möchte ich dabei nicht hören, nein, will ich nicht.
Während der Behandlung beim Frauenarzt, auf dem altbekannten Stuhl in der vertrauten immer leicht entwürdigenden Haltung, mit mangelhafter Bekleidung, und um dem Ego den Todesstoß zu versetzen, mit Socken an, weil nur hier Socken aus noch schlimmer wäre, greift man doch begierig nach jedem Kleidungsstück das man anbehalten darf.
Der Arzt, Mitte Ende 50, ziemlich schräg, mit Marotten an die man sich nur sehr schwer gewöhnen kann, so z.B. die Eigenart einem in jeder Situation, bei jeder Untersuchung, ich sage jeder, ich meine JEDER, alles zeigen zu müssen, zu diesem Zweck besitzt er einen kleinen Kosmetikspiegel, befindet sich mitten im Geschehen und frag unvermittelt:
"Sagen Sie mal Frau Eriador, sind sie eigentlich zufrieden mit mir?"
Völlige Irritation meinerseits gepaart mit dem Unvermögen einen vernünftigen Satz rauszubekommen: "Ääääh?!"
"Ja wissen sie Frau Eriador, ich bin ja nun auch schon ziemlich lange im Geschäft," wechselt vom Speklum zur Abtastuntersuchung "und die meisten meiner Patientinnen sind ja doch eher schon älter und da freut man sich natürlich, wenn man hin und wieder mal in ein jüngeres Gesicht schauen kann" GESICHT, er hat tatsächlich Gesicht gesagt und war dabei zwischen meinen Beinen beschäftigt!!!! "da will man natürlich nichts falsch machen, das verstehen sie doch Frau Eriador?" Blickt auf, lächelt.
Fassungslose, völlig entgleiste Gesichtszüge meinerseits, passiert, denke ich, grade eben hat er alles falsch gemacht und beschließe auf der Stelle den Frauenarzt zu wechseln. Monatelang hab ich mir mein Innenleben unter dem Mikroskop angeschaut, Spiegel zwischen meinen Beinen toleriert, mich an Schautafeln aus den 50ern über den weiblichen Zyklus belehren lassen, und immer wieder Kommentare wie, "Wenn sie die Pille lieber nicht nehmen wollen, gehen sie doch einfach ins Kloster" über micht ergehen lassen, aber das, das war eindeutig zuviel. Ich glaube in der Beziehung bin ich konservativ.
Mein Frauenarzt soll sich brav seine Hände waschen, seine Untersuchungen schnellstmöglich durchziehen und mich nicht unnötig lange mit Tshirt und Söckchen auf diesem Stuhl liegen lassen, Kommentare über mein "Gesicht" möchte ich dabei nicht hören, nein, will ich nicht.
Eriador - am Mittwoch, 24. März 2004, 13:53