An Tagen wie diesem, wenn einen morgens die Sonne schon durch einen Spalt in der Jalousie weckt, wenn man endlich noch mal gut geschlafen hat und man trotz einer To-Do-Liste von der Länge eines Weihnachtswunschzettels einer 5jährigen mit Blick auf die Uhr von sich behaupten kann, man liege gut in der Zeit, an Tagen wie diesen wo man sich darauf freuen kann, alte Freunde, solche die man sehr lange nicht mehr und solche die man zumindest ziemlich lange nicht mehr gesehen hat, wieder zu sehen, an solchen Tagen fühlt man sich wie ein Sonnenkind, in Glück gebadet und vom Schicksal gesegnet. An solchen Tagen kann man sich einfach nicht vorstellen, dass irgendetwas oder irgendjemand passieren kann, dem die Macht innewohnt, Dir den Tag zu verderben.

Hinzufügen möchte ich hier ganz am Rande noch, dass ich von Haus aus zu so akribischer Pünktlichkeit gedrillt wurde, dass ich in der Regel selbst dann auf die Minute passend ankomme, wenn ich es darauf angelegt habe zu spät zu kommen.

Sprich, eigentlich hätte heute gar nichts schief gehen können, nichts, niente, nada! Ich möchte dieses unbedingt betonen, denn schließlich bin ich es, die sich jetzt in Köln/Bonn am Flughafen sitzend mit noch etwas mehr als 2,5 Stunden freier Zeit vor der Nase, damit konfrontiert sieht, dass heute ab dem Zeitpunkt, als ich meiner alten Nachbarin den riesigen Tulpenstrauß, den ich diese Woche geschenkt bekommen habe und der in meiner Wohnung vergammeln würde, da ich bis Freitag in München, Stuttgart und Augsburg sein werde, schenken wollte und abgewiesen wurde, da man Schnittblumen nicht schätzt und Topfpflanzen vorzieht, alles so sehr schief gegangen ist, dass ich es im Ergebnis nicht geschafft habe von meinem Flieger mitgenommen zu werden, da man um 15 Uhr, als ich endlich hier war, bereits die Hälfte aller Gäste ‚geboardet’ hatte und man sich außer Stande sah, mich noch mitzunehmen. (Fragt mich nicht nach dem Zusammenhang ich habe ihn auch nicht verstanden, und dabei war ich mal mit einem Piloten zusammen, der sehr darum bemüht war mir alle notwendigen Zusammenhänge zu erklären.)

Wo soll ich anfangen? Bei dem Zapfhahn an der Tankstelle, der sich hartnäckig weigerte auch nur einen Tropfen Benzin auszuspucken, egal wie oft ich ihn wieder auf die ‚Station’ legte und von Neuem probierte? Bei diesem vermalledeiten Zapfhahn, der erst Sprit gab als ich den Tankstellenangestellten geholt hatte und dieser das Ding zärtlich anfasste? Oder bei meiner Karte, die sich, der Tatsache, dass ich nicht einen Pfennig Bargeld in der Tasche hatte, unnachgiebig weigerte Geld herzugeben, nahezu so als wolle sie dem unseligen Zapfhahn nacheifern?

Oder nehme ich lieber meine eigene Vergesslichkeit, die mich zwang einen Umweg zu fahren, nach dem ich vergessen hatte an der Tankstelle auch das von meinem Auto so dringend benötigte Öl zu besorgen. Sollte ich auch noch erwähnen, dass ich zwar den Ort kenne an dem ich in Köln 4 Tage kostenfrei parken kann, ohne zu befürchten, dass mir der Wagen abgeschleppt werde, ich mir aber nicht weder der Tatsache bewusst war, noch darauf aufmerksam gemacht wurde, dass dieser Ort an Sonntagen förmlich in parkenden Wagen badet, so das die Wahrscheinlichkeit einen Parkplatz zu bekommen nahezu an die Unmöglichkeit grenzt?

Hinzufügen sollte ich wohl auch, dass mir erst die S-Bahn zum Hauptbahnhof und dann die zum Flughafen vor der Nase wegfuhr. Was mir erst 15 und dann 25 Minuten Wartezeit einbrachte und schlussendlich dazuführte, dass ich mit zitternden Knien, hochrotem Kopf und einem unglaublich blöden fassungslosen Blick am Germanwings Check-In Schalter landete um dort zu erfahren, dass man mich bestenfalls noch umbuchen könne. Immerhin, Glück im Unglück könnte man wohl sagen, aber ehrlich gesagt ist mir grade nicht nach Optimismus, denn leider gehen mir jetzt nicht nur ein paar gut bezahlte Stunden Arbeit heute Abend flöten, leider muss ich wenn ich Pech hab, die Kosten für die Umbuchung jetzt auch noch selbst tragen, was diesen ganzen Einsatz morgen für mich eigentlich bald zu einer Nullrunde macht, zumindest im Kosten/Stress – Nutzen/Freude Vergleich. Denn zumindest die Freunde, die ich ziemlich lange nicht mehr gesehen habe, werde ich nun wohl nicht mehr sehen.

Ah ganz wichtig, ganz oben auf meine ‚Was diesen Tag irgendwie verdirbt’-Liste kommt auch die Tatsache, dass es heute die dritte Fahrt nach Köln war, bei der ich in Siegen bei Sonnenschein losgefahren und in Köln bei Weltuntergangswetter angekommen bin. (All jenen, die nicht mit der Siegener Witterung vertraut sind sei gesagt, dass der gemeine Siegener unter anderem auch deshalb gerne nach Köln fährt, weil diese Fahrt das unausgesprochene Versprechen auf einen Temperaturunterschied von mindestens 5 Grad + in sich trägt, zumindest war das bislang immer der Fall.)

Ist zufällig grade einer von Euch auch in Köln/Bonn am Flughafen? Ich sitze unterhalb der ‚Silver Wings’-Lounge und könnte dringend Aufheiterung vertragen. Kommt die nicht, werde ich überkurz oder lang wahrscheinlich einfach so anfangen einem der um mich rum schreienden Kinder Gewalt anzutun...
sky meinte am 17. Apr, 17:25:
Vielleicht tröstet das hier ja ein bisschen... 
Eriador antwortete am 23. Apr, 14:57:
Die Zwei trösten mich immer :) Besten Dank, ich hätte fast vergessen wie hilfreich sie sein können :)) 
 

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