Dieser Tage höre ich ständig Sätze wie: Frauen die alles selber machen, oder zumindest sich zu helfen wissen, machen Männern Angst!
Was soll das? Zurück in die 50er? Im Ernst? Ich mein, ohne Frage, mit mir zu renovieren oder umzuziehen kann durchaus anstrengend sein, nicht zuletzt deshalb weil ich nur ungern etwas aus der Hand gebe, aber bin ich nur weil ich weiß wie man eine Wand streicht, ein Schränkchen lackiert, Tapeten ablöst, Holz zusammen setzt ... beziehungsuntauglich? Ich könnte bessere Gründe anführen, das hier kommt mir ein wenig albern vor. Oder ungewohnt? Oder unpassend? Wie auch immer, inkompatibel mit mir irgendwie.
Darüber hinaus: Würde ich es mit Männern zu tun haben wollen, die sich von so etwas abschrecken lassen? Ich glaube auch hier würden mir bessere Gründe einfallen...

(PS: Um der vermeidlichen Katastrophe vorzubeugen: für den Fall das eine der Personen liest, die sich in vergleichbarer Art diese Woche mir gegenüber geäußert hat (als ich von oben bis unten in Farbe getupft in alten Hosen die Feinheiten des Streichens erläuternd vor ihr stand) das hier bezieht sich tatsächlich nicht auf diese Situation sondern auf ein paar Kommentare die ich mir in einem anderen aber vergleichbaren Kontext eingefangen habe.)
d.us meinte am 29. Jul, 15:30:
nuja
der vtrend geht zur frau die wieder richtig frau ist :-) 
sol8 meinte am 29. Jul, 15:39:
je nachdem
ich denk das ist verschieden: bei schweren dingen tragen oder sachen die ich nicht gerne mach lass ich mir gern helfen. Und nur weil man sich helfen lasst heisst das wohl nicht dass frau unemanzipiert ist - ich weiss ja wie´s geht, will aber nicht und lass dem mann die freude es für mich zu erledigen.
Und wenn du nen Partner hast wirst du merken dass Männer sich sehrwohl über sowas definieren (reparieren, helfen, schleppen, stark sein,...) und so muss frau ihnen ab und an zucker geben ;o)

Andererseits ärgere ich mich oft was nicht zu können (z.b. Gaskartusche tauschen) weil ich es nie gekonnt hab und es immer die männer gemacht haben und ich jetzt allein da steh :o( 
blue sky meinte am 29. Jul, 15:56:
Ein Problem wäre es tatsächlich, wenn du anderen die Arbeit aus der Hand reißt, weil du meinst, nur du würdest alles richtig machen. Und/oder wenn du prinzipiell nicht in der Lage wärst, andere um Hilfe zu bitten. Diese Art von "Selbstständigkeit" macht weniger Angst, als dass sie einem das berechtigte Gefühl gibt, überflüssig zu sein. (Klar gibt es auch Männer, deren Selbstwert generell sinkt, in je mehr Bereichen ihnen eine Frau ebenbürtig oder überlegen ist. Aber auf die hättest du es wohl eh nicht abgesehen.) Also entweder tatsächlich alles selbst machen, oder aber Mithelfer suchen, die dann aber auch machen lassen. Sich ständig anhören zu müssen, was man alles besser machen müsste, macht keiner gern, egal ob m oder w.

Davon unabhängig ist für mich die Frage, ob man bestimmte Dinge einfach gut und gerne tut. Ich z. B. finde Frauen, die sich (beispielsweise handwerklich) zu helfen wissen, prinzipiell eher anziehend. 
Eriador antwortete am 29. Jul, 16:35:
Also der Reihe nach, oder der Laune nach oder wie auch immer:
Nein, es geht nicht darum allen alles aus der Hand zu reißen, ich bin zwar wie gesagt nicht einfach aber nicht völlig auf den Kopf gefallen, es geht einfach nur um die unsinnige Aufteilung von Frauensache/Männersache, ich finde es zum Beispiel völlig unproblematisch und auch gar nicht unsexy wenn ein Mann seine Hemden bügeln kann, weiß wo der Staubsauger angeht und wie man eine Bolognese macht (gesetzt dem Fall die Bolognese ist nicht das einzige was er Kochen kann und sie dient als reines Aufreisseressen)

Und nein, ich halte ganz und gar nichts davon Dinge abzugeben die ich kann nur weil ich zu bequem bin sie selber zu tun und um das schwache Weibchen zu spielen, ich glaube das steht mir auch nicht sonderlich gut zu Gesicht. Ich habe nichts gegen eine gewisse Arbeitsteilung, grade bei den Sachen die keinen Spaß machen und ja ich gebe zu, hin und wieder muss man mir die Dinge auch aus der Hand nehmen, allerdings habe ich auch nichts dagegen genau das dann und wann geschehen zu lassen – unabhängig davon ob es um´s Putzen oder um´s Streichen geht.

Und ich bin mir sicher, dass Männer die sich über ihre Fähigkeit einen Nagel strack in die Wand zu hauen definieren in erster Linie einfach ein Ego-Problem haben, ich meine Bitte: Schön wenn sie es können, aber es sollte doch nicht alles sein was ihre Persönlichkeit definiert!? Oder? 
 

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