Montag fliege ich nach Schottland, ganz alleine für 11 Tage. Auszeit von meiner Diplomarbeit, für die ich ja eigentlich noch nicht viel getan habe.

So langsam schleicht sich sowas wie Respekt vor meiner eigenen Courage ein. Ich war in meinem Leben noch nicht oft im Urlaub, weil das zum einen etwas war, was meine Eltern nie gemacht haben und wofür ich zum anderen leider eigentlich fast nie Geld habe, wegen Studium und Selbstversorgung und so. Hinzu kommt, ich bin noch nie, nie, nie in den Urlaub geflogen, und ebenso nie war ich bislang allein im Urlaub. Beides durchaus Dinge, die ich mir schon seit langem Wünsche.

Das Problem dabei ist, dass ich unter einer, für die meisten normal sterblichen ziemlich lächerlichen, Angst leide. Nein, nicht Flugangst, das ist nur eine Folge meiner Brechangst. Übelkeit und alles was sie auslöst, sind Dinge die ich seit frühster Kindheit sehr sorgfältig aus meinem Leben zu isolieren versuche. Vermeidungstaktik, denn leider gibt es nicht bislang keine wirklich erfolgversprechenden Therapieansätze. Und jetzt steige ich am Montag alleine in ein Flugzeug, das zwei Stunden in der Luft bleibt und mit ein bißchen Pech wohl auch ein wenig schaukeln wird. Und wenn ich darüber nachdenke, dann bekomme ich Angst vor meiner eigenen Courage und natürlich Bauchschmerzen, das gehört dazu.

Wann genau habe ich eigentlich angefangen mir einzureden, dass ich gegen meine Ängste angehen muss?

Und was ich mich dann auch frage, ist, ob es nicht vielleicht naheliegend ist, darüber nachzudenken, ob Brechangst wirklich das Thema ist, denn mit den Betroffenen habe ich zwar einiges gemein, aber es gibt auch einige ziemlich einschneidende Unterschiede.

Vielleicht trifft Flugangst es doch, Angst davor loszulassen, das Ruder aus der Hand zu geben, Verantwortung abzugeben, mich fallenlassen und vertrauen.

Tipps was ich dagegen tun kann?

 

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