So!
Anders lautende Meinungen müssen schlagfertig begründet werden!

Edit: Zumindest heute. Nette Franzosen mögen mir meine heute durch einschneidende Erlebnisse geprägte franzosenabgeneigte Laune verzeihen. Bitte!

Was uns früher, als wir noch klein und gutgläubig waren und all die Geschichten von den Prinzen in der schimmernden Rüstung die kommen um uns vor Übel und Ungemach zu retten geglaubt und geliebt haben, keiner gesagt hat ist, dass sie nicht kommen um Drachen zu töten, Dornenhecken zu überwinden und böse Stiefmütter in den Wahnsinn und die Flucht zu treiben. Man hat uns nicht darauf hingewiesen, dass sie höchstwahrscheinlich eher dazu tendieren werden in sanftem Trab unter dem Fenster unseres Turmgefängnisses anzukommen und bei einem Blick auf die staubige und eher unwegsame Wand mit einem bescheidenen und entschuldigenden „Ich würd´ja aber kann leider wirklich nicht“ - Lächeln nach oben festzustellen, dass ihre Sneaker doch neu sind und sie darüber hinaus noch nie sonderlich sportlich waren und das es uns doch bestimmt nichts ausmachen würde den Weg nach unten selber anzutreten. Woraufhin wir dann, dusselig und verständnisvoll wie wir in solchen Situationen mit unseren armen geplagten, aber im Herzen bestimmt tapferen Recken meistens sind, unser Haar abschneiden, es an den Bettpfosten binden und nach unten Klettern um dann hinter dem Pferd herzugehen, wegen des Hexenschusses, wir verstehen schon....

Märchen sollten zwingend eine Packungsbeilage bekommen. Schleunigst!

Wenn Mensch es schafft sich mehr und mehr auf das Innere zu besinnen,
auf Werte statt auf Äußerlichkeiten,
wird dann die Frage nach dem Geschlecht über kurz oder lang nicht zwangsläufig
obsolet?

Ich kann gar nicht glauben wie schnell diese Woche vorbei war, ich hab das Gefühl wir haben immer noch Montag morgen und ich versuche vergeblich mir den Wochenendsand und die Montagmorgenverschlafenheit aus den Augen zu klopfen, in dem ich mir einen Latte Macchiato nach dem anderen in den Blutkreislauf kippe und dabei habe ich grade schon wieder meine Taschen ins Auto gepackt um heute Abend nach getaner Arbeit und noch zu besichtigenden Wohnungen gen Heimat/zuHause zu fahren. Unglaublich. Gefühlte Zeit (Zahnschmerzen abgezogen) 1,5 Stunden, gelebte 5 Tage. Eigentlich nicht so schlimm, spricht ja auch für den Job, nur traurig wenn man bedenkt, dass mit der Woche auch das Leben so schnell vorbei zieht. Ich sollte am Wochenende mal versuchen einen Zipfel zu packen zu bekommen, ihn zu mir heran zerren, einfach nur um zu schauen was passiert wenn er so in vollem Schwung gebremst wird. Lässt er es zu? Wird er rückwärts stolpern, ins Trudeln geraten und schwungvoll auf seinem Hintern landen? Bleibt dann die Zeit stehen? Oder werde ich, was mir irgendwie wahrscheinlicher erscheint, von meinen Füßen gehoben, durch die Luft gewirbelt und noch schneller voran gezogen? Wochenende. Prädestiniert für ein beschleunigtes Zeitempfinden wie sonst nur die letzten 3 tage vor der Abgabe eines Referates einer Haus- oder Diplomarbeit. Dummerweise hilft es hier im Gegensatz zu da jedoch kaum die Nächte durchzumachen und mich mit Kaffee aufzuputschen. Ich werd mich heute Abend mal bekochen lassen und dieses Wochenende dann tatsächlich mal richtig auf Entspannung setzen komme was da wolle und wette jetzt schon drauf, dass ich Montag noch müder bin, als ich jemals geglaubt habe müde sein zu können, wie das eben neuerdings wieder jeden Montag so ist. Selige Studentenzeit, hatte ich auch fest vor Dich nie zu verherrlichen, Du hattest schon Deine lichten Momente.

..schon wieder, diesmal jedoch anders als im letzten Jahr in Schottland. Es ist nicht so, dass ich mich hier unwohl fühle, meistens jedenfalls nicht, es ist jedoch so, dass all das was jeden Tag auf mich ein prasselt, Namen, Fakten, Zusammenhänge, Zeit braucht um verdaut zu werden, verarbeitet und abgespeichert und dafür braucht es Frieden. Doch zu allem was die Arbeit ohnehin so mit sich bringt, bringen musskommen schon wieder Zahnschmerzen, das Gefühl immer auf 300 % Motorleistung zu laufen, der Wohnungsbesichtigungsmarathon nach Feierabend, kein Rückzugspunkt, nichts das sich anfühlt wie zu Hause und seit Tagen kein warmes Essen mehr - schlimmer noch - seit ungefähr drei Wochen unbefriedigten Heißhunger auf Schnitzel in Pfefferrahmsoße mit Kroketten und Salat und immer noch keines in Sicht. Ich sehne mich nach einem Plätzchen das sich anfühlt wie mein Heim. S. Zimmer ist ein Traum, ohne Frage und S. ist ein Stückchen Heim für mich, immer gewesen, seit wir uns kennen, aber S. ist nicht hier. So, keine Ruhe, kein Platz zum durchatmen. Mir fehlt mein zu Hause. Meine Bücher, mein Bett, mein Sofa. Der schnuckelige Esspressokocher und die Samstagmorgensonne die durchs Küchenfenster auf den überfüllten Tisch strahlt und pure Entspannung verheißt. Mir fehlt das Gefühl mich zurückzulehen und auch tatsächlich hinten anzukommen. Ohne Frage, ich bin derzeit völlig hintengegen, aber leider nicht im entspannten Sinne. Ich will nicht mehr allabendlich von einem Rattenloch zum nächsten traben nur um festzustellen, dass ich schon wieder auf einen Lyriker in der Wohnungsbeschreibung reingefallen bin. Ich will ein Zimmerchen, oder eine kleine Wohnung in das/die ich ein paar meiner Habseligkeiten schieben kann, kleine Stückchen zu Hause, so wie kleine Anker in der Realität, Fixpunkte, die mir helfen nach einem langen Tag Balast abzuwerfen und langsam wieder gen Boden zu schweben. Am besten gestern schon. Ich gehe jede Wette ein, dass sich meine nicht enden wollenden Zahnschmerzen dann auf völlig wundersame Weise verflüchtigen werden. Jede!
Ich komme kaum umhin zu bemerken, dass ich grade eine Wochenendbeziehung führe, eine Wochenendbeziehung mit meinem Zuhausegefühl. Wenn das kein Elend ist, denn eine größere Liebe als die zu dem Ort an dem ich Zuhause bin gibt es in meinem Leben wohl bestenfalls noch in Punkto Buch und Musik, doch auch die sind da wo meine Liebe ist, zu Hause und zu Hause ist, wo es Frieden gibt und das ist derzeit nicht hier in Köln.

Morgen abend fahr ich zurück, und ich erwarte fest in den Arm genommen zu werden, ganz fest. Und dann will ich einen Tee auf meinem Sofa in der Küche und mindestens eine Stunde bei Kerzenschein in meiner Badenwanne, begleitet von den Helden und einem netten Kerl der sich in Form eines guten Buches den ganzen Abend Ausdruck verleihen darf. Klingt alt? Egal. Klingt für mich wie der Himmel auf Erden und nur das zählt im Moment.

Seit Wochen, was rede ich seit Monaten, habe ich tagtäglich mehrere Googler die mit folgendem Sprüchlein auf den Tasten bei mir ankommen: Was ich Dir wünsche.

Täglich! Und ich habe keinen Schimmer WAS man MIR WÜNSCHT! So geht das nicht, ich bin ein neugieriger Mensch, überaus neugierig, ich bin jetzt tatsächlich heiß genug, ich WILL ES WISSEN!

Was wünscht Du mir?
(Und was wichtiger ist: Will ich es auch?)

 

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