Ich glaube ich gehe dazu über meine Zahnschmerzen zu einem Lebensgefühl zu machen. Das gibt der ganzen Sache doch einen wesentlich attraktiveren Stellenwert.

in meinem Pendlerzimmer wift vor allem folgende Frage auf: Wie kann es sein, dass jemand in jeder Ecke seines Zimmers Nahrungsmittel in Form von Chips, Schokolade, Keksen... liegen hat und trotzdem immer noch den gleichen schlanken und muskolösen Körperbau hat wie damals mit 15? Vor allem, weil P. meines Wissens noch nicht mal Sport treibt, hat er nie getan.

Warum um alles in der Welt musste ich eigentlich als Frau auf die Welt kommen? Und wer zeichnet für die unterschiedliche Güte des menschlichen Bindegewebes verantwortlich? WER? Und wenn das schon so ist wie es ist, warum gilt meine größte leidenschaft dann der Schokolade und nicht etwa Möhren und Staudensellerie!?

Heute Nacht war ich in Tokio, New York, Mexiko City und auf Mauritius zum Sonnenbaden, ... muss ich gewesen sein, anders kann ich mir dieses mordsmäßigen Jet-Lag nicht erklären. Ich kann ja kaum meinen Kopf hochhalten!



... nur, woher nehmen und nicht stehlen? Oh Elend lass mich endlich im Lotto gewinnen!

.. wieviel Zeit man (ich?) damit verschwendet zwischen den Zeilen zu leben nur um nicht umblättern zu müssen.

... in diesem unglaublichen Buch, das grade, wie ich zu meiner Schande gestehen muss immer noch, auf meinem Nachtisch liegt und darauf wartet endlich ausgelesen zu werden - und langsam wird es wirklich peinlich, denn wir reden hier von 236 Seiten, von welchen die bislang von mir gelesenen 116 so überwältigend sind, dass man meinen sollte, dass ich den Rest einfach so verschlinge, doch nichtsdestotrotz gehe ich jetzt in die, ich glaube, 5. Woche und komme nicht voran. Manchmal fehlt die Zeit, manchmal die Ruhe und manchmal einfach der richtige Zeitpunkt, denn unzweifelhaft ist es nichts was zwischen Tür und Angel gelesen werden will – also in diesem unglaublichen Buch, bin ich über einen Satz gestolpert, der mich jetzt seit Tagen beschäftigt und der seine Schönheit mit jedem Tag ein wenig mehr entfaltet, nicht zuletzt, weil mir aufgeht, dass ich mich glücklich schätzen kann, einige Erinnerungen zu haben, die in dem Moment als sie noch Gegenwart und nicht Vergangenheit waren, ihrer Natur nach für mich so überwältigend waren, dass sie nicht treffender beschrieben werden könnten als mit diesen von Auster zitierten Worten Wallace Stevens´*:

„Angesichts außerordentlicher Wirklichkeit nimmt das Bewusstsein den Platz der Phantasie ein.“

Wenn ich es recht überlege bin ich genau das jetzt, glücklich, einfach nur glücklich darüber, dass es nach jedem Ab ein Auf gibt, darüber, dass Siegen keine schönere Farbe kennt als nasses Grün, glücklich über das Leben und glücklich darüber, dass es zumindest immer wieder Momente gibt, in denen ich in der Lage bin die Momente eines mitunter unbefriedigenden Alltags als das zu sehen was sie wirklich sind, Momente, Bestandteile des Lebens, des Alltags, aber nicht das Leben selbst.

Wie traurig es doch eigentlich ist, dass man eine der wichtigsten Eigenschaften der Kindheit als erste hinter sich lässt, die Fähigkeit, sich dessen zu freuen, was das Leben lebenswert macht, das Auge für die kleinen Dingen, die eben nicht die Dekoration sondern vielmehr die Essenz des Lebens sind, und wie traurig, dass man statt dessen dazu übergeht immer alles sorgfältig abwägen zu wollen, vermeintlich erwachsen zu handeln, nichts ohne Netz und doppelten Boden zu machen.

Sicherlich erspart mir die Tatsache, dass ich heute weiß, was passiert, wenn ich bei voller Fahrt den Lenker meines Rades einschlage einige schmerzhafte Blessuren und vielleicht auch einige ernstere Schäden, aber wenn ich ehrlich bin, hat Radfahren weitaus mehr Spaß gemacht, als ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Und ist das nicht bei allen Dingen im Leben so? Vernunft und Erfahrung sind sicherlich nicht zu unterschätzende Ratgeber in mancherlei Lebenslage, aber kann es nicht sein, dass eine der größten Aufgaben die wir zu bewältigen haben darin besteht zu lernen wann es unvernünftig ist vernünftig zu handeln?

Denn wenn ich es recht überlege und einige der Momente Revue passieren lasse, die ich heute mit Stevens` Worte beschreiben würde, ging kaum einem von ihnen eine sorgfältige Planung oder die Abwägung vernünftiger Argumente voraus. Ganz im Gegenteil, meist hab ich gegen jede Vernunft einfach den Lenker eingeschlagen und bin im hohen Bogen ins Geschehen geflogen. Mir scheint vielmehr, als wäre ich den letzten Jahren ein wenig zu ernst und zu vorsichtig geworden. Und wenn ich es mir noch rechter überlege, will ich noch vielmehr solcher Momente erleben und daher fasse ich heute, am Tag der kalten Sophie ein paar zwingend umzusetzende Vorsätze, von denen einer unbedingt heißen muss: Zieh Dir endlich wieder den Stock aus dem Po!



*Wallace Stevens: Opus Posthumous 1989

Heute in den Alltagsinseln ein kleines Pfingstgeschenk für Frau Idoru, war ja schon länger geordert
: )

Vitalogy

AN
ENCYCLOPEDIA OF HEALTH AN HOME.
_________________
Adapted for the Home, the Layman, the Family
_________________

E.H. RUDDOCK, M.D.
_________________
....
_________________

Four Books Bound in one Volume
DEPARTMENTAL EDITORS

HYDROPATHY (WATER CURE)
Bathing etc.
J.D. CRAIG, M.D.

HOME TRAINGING EXERCISE,
HYGIENE, SECRET OF LONGEVITY
C.D.M. CAMPBELL
DR. WM. KINNEAR

MENTAL THERAPEUTICS
MAGNETISM
PALMISTRY, MIND CURE
DR. L. F. JORDAN
W.L. FLEMING, M.D.

PSYCHOLOGY, MORAL AND SEX
HYGIENE, MARRIAGE, CHILD
CULTURE
PROF. L.H. STANDISH
J.G. HOLLAND
_________________
Illustrated with Manikins, (Natural Colors) an Half-Tone-Plates
_________________
Kaum jemand, der nicht mit dem Namen Pearl Jam vertraut ist, hat nicht einen Bezug zur Vitalogy dem Meilenstein in der Discographie der Band, welcher damals, 1994, den Wendepunkt von einer Seattler Grungeband unter vielen hin zu dem markierte, was Pearl Jam für ihre Fans heute sind.

Neben dem Album, über welches seit Erscheinen mehr als genug Worte gemacht worden sind, vor allem, da es sich in seiner Kraft am besten selbst erklärt, hat der Begriff Vitalogy jedoch eigentlich einen anderen Ursprung. Wer sich das Album vor Augen hält wird sich vor allem auch an das für 1994 noch eher ungewöhnlich aufwändige Layout des Digipaks erinnern. In einer Zeit in der CDs vorwiegend in Jewelcases daherkamen, ein Hintergucker, der bis heute nichts an seinem Reiz verloren hat.

Basis von Booklet und Digipak war die erstmalig 1899 erschienene Vitalogy von E.H. RUDDOCK, M.D., einer Art ‚Gesundheitsbuch’ für den Haushalt, mit Tipps und Anweisungen für ein gesundes und nicht zuletzt auch gottgefälliges Leben im Alltag.

Die Vitalogy informiert in allen Fragen des Lebens, beginnend bei Hinweisen dazu, warum getrennte Schlafzimmer für Leib und Leben von größtmöglichen Vor- oder auch Nachteil sein können, über die mitunter lebensgefährdenden Folgen der Masturbation, bis hin zu den Gefahren des Rauchens, allgemeinen Hygieneregeln und der Ratschlägen zur richtigen Ernährung.

Neben vorwiegen unterhaltsamen Artikeln wie diesem: Sometimes boys and young men are tempted to abuse sex organs. Ifo ne, because of ignorance or weakness, makes this a practice, he runs risk of missing the vigor he might otherwise achieve. Othe serious effects are the weakening of the will-power and the loss of self-respect.... finden sich auch für die heutige Zeit noch nützliche Hinweise und Ratschläge in Form von nahezu vergessenen altbewährten Hausmittelchen, wie diesem: Rough Skin – This is an old formula, but an excellent one for keeping the skin smooth. Apply at night. Formula: Glycerine, 2 ounces, rose water, 2 ounces, bay rum, 2 ounces; carbolic acid, 5 drops.

Die Vitalogy lässt uns über nichts im Unklaren, wir erfahren warum auch starke Männer jung sterben, werden aufgeklärt darüber wieso das schwache Geschlecht nun mal so schwach ist und welchen Gefahren es daher im Alltag ausgesetzt ist. Man erhält Einblick in die Vorstellung der gewünschten bestmöglichen moralischen Erziehung, die man Kindern zuteil werden lassen sollte und wird informiert, wer zu heiraten ist und noch wichtiger, wer nicht. Es finden sich Tipps, wie das häusliche Glück garantiert und langfristig gewährleistet wird und warum beispielsweise: children are born either bright or stupid. Daneben finden sich Übungen für die körperliche Fitness, eine Anleitung für die bestmögliche Reproduktion von Leben und was Mann tun kann um sein Heim zu schützen.

Wenn sich die Vitalogy auch heute vorwiegend nur noch als unterhaltsame Lektüre eignet, finden sich darüber hinaus doch durchaus interessante Einblicke in das alltägliche Leben unserer Groß- und Urgroßeltern, welches sich so gravierend von unserem von Komfort, wissenschaftlicher Aufklärung und medizinischer Rundumversorgung geprägten Leben unterscheidet. Nicht zuletzt aus diesem Grund, ist die Vitalogy auch heute noch durchaus lesenwert, sie eignet sich wunderbar zum Schmökern für zwischendurch und bietet neben ihrem Inhalt auch die ein oder andere Augenweide, da der Abdruck von 1994 sich in Typographie, Layout und Gestaltung am der aktualisierten Auflage von 1930 orientiert.

Fazit: Die Vitalogy ist definitv eine Alltagsinsel auf hohem Niveau, erstklassig geeignet um selbst dem muffeligsten und von ungefälliger Arbeit zerrüttetsten Gemüt ein Schmunzeln auf´s Gesicht zu zaubern.


das hört sich eklig an, bleib bitte hier weg, vor allem wenn das ansteckend ist! Ich bin froh das ich mein Ungeziefer endlich los geworden bin.

Und in Bezug auf solche Suchanfragen frage ich mich doch langsam wirklich: Wie weit runter schafft es die Menschheit noch. Also ich bitte Dich, Hose runter, hinsetzen für die halbwegs zivilisierten, der Rest kann auch stehen bleiben (schließlich ist das männliche Ego empfindlich und kommt nur schlecht mit Vorschriften klar, die die Männlichkeit beschneiden, vermeintlich zumindest) loswerden was auch immer Du loswerden willst, säubern mit dem Papier von der Rolle das da irgendwo in der Nähe steht (bitte nicht mit Wattepads verwechseln und mit säubern meine ich Dich, nicht die Toilette.) Hose wieder hoch, Spülung betätigen und eventuelle Überreste mit dem borstigen Ding entfernen das auch meist in greifweite zu finden ist. ACHTUNG: Beachte dass es einen langen Stiel haben muss, wenn Du bis zum Ellbogen in die Toilette reichen musst hast Du entweder die Zahnbürste oder eine der Haarbürsten Deiner Freundin erwischt, beides gibt zwangsläufig Ärger. Alles klar?

wenn der zweite Tag gleich damit beginnt, dass mir angesichts des Siegener Bahnhofs aufgeht, dass das kleine Büchlein, welches auch meine Fahrkarte beherbergt immer noch friedlich auf dem Bett vor sich hin schlummert und sich überhaupt nicht seiner gewichtigen Rolle an diesem Donnerstag morgen um 7 Uhr ist.

In Anbetracht der Tatsache, dass ich mittlerweile nicht mehr zu ebener Erde wohne, sondern vielmehr auf einem der höchsten Punkte der Stadt beherbergt bin, ist das Unterfangen zurückzulaufen, das Büchlein zu holen und den Zug dennoch zu erreichen eher aussichtslos, vor allem unter Berücksichtigung meiner Kondition, die eher der einer 85jährigen entspricht.

Ergo: Auto Ergo2: ich hätte locker eine Stunde länger schlafen könnte. Ergo3: ich bin einfach nicht in der Lage mich jetzt nicht über mich aufzuregen. Ergo4: nutzt auch nichts.Bringt mich zu Ergo: Auto

Der Kampf gegen den Bürostuhl scheint ein aussichtsloser zu werden, ich bin seinem Willen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Da die Halterung der Sitzfläche irgendwie marode ist, ist die Gunst meine Position zu halten einzig vom guten Willen eines Stückes Plastik abhängig.
Guter Start, ich wüsste gern wie dieser beständig hinter der Front des Schreibtisches versinkende Kopf und das darauf hin wieder auftauchende resignierte Gesicht von meinen frischgebackenen Kollegen wahrgenommen wird.

***

Klassiker, dass ich meinen Chef das erste Mal treffe, er sich mir vorstellt, als ich grade ansetze eine private Email zu beantworten. Zu erwähnen, dass es sich dabei lediglich um die Organisation einer Mitfahrgelegenheit handelt, wäre wohl sowohl seltsam als auch überflüssig gewesen.

***

Gefühlsmäßig bin ich der Elefant zwischen den Gazellen. Fakt ist: Es fühlt sich quer an, aber ich bin lieber der Elefant. Fakt 2 ist: Mir fehlt die muntere & laute Lebendigkeit meiner vorherigen Arbeitsstellen. Aber gut, es ist noch früh.

***

Darüber hinaus: Es ist schwierig Praktikantin zu sein, wenn keiner Arbeit abgeben will, auch wenn vorher alle geklagt haben, dass sie zuviel davon haben. Daraus folgt unweigerlich Klassiker Nr. 2: 5 Minuten vor: Ich war jetzt wirklich lange genug hier! Bekommst Du dann auf einmal all die Sachen, die zwingend noch erledigt werden müssen. Delegieren ist eine Kunst. Aber gut, es ist noch früh.

***

Erleichterung macht sich breit als mir bewusst wird, das Arbeit nicht zwangsläufig von dem Gefühl geprägt ein muss, dass der Zeiger der Uhr partout nicht bereit ist sich vorwärts zu bewegen.
sich alt fühlen als ich mich dabei ertappe, dass ich darüber nachdenke, ob man überhaupt noch von Zeigern reden kann, ob das überhaupt noch Generation Tech Support Kompatibel ist. Aufgeben und resignieren als mir kein ansprechendes Synonym für digitale Nummernanzeige einfällt

****

Schade ist, dass Designorientierung häufig zu Lasten der Funktionalität geht. Aber gut: Es sieht chic aus.

***

Einige Pauschalismen zum Zugfahren:

Keine Uhrzeit ist zu früh für Betrunkene.

Kinder können mir (im Zug) gar nicht nicht auf die Nerven gehen.

Mama jeder hat einen MP3 Player, wirklich jeder! Ich will auch einen. Alle außer mir haben einen! (Das hat früher schon nichts bewirkt außer einem lapidaren: Du bist eben nicht Jeder!)

Es gibt keine hübschen Jungs mehr auf der Welt (von attraktiven Männern ganz zu schweigen) und wenn doch, dann fahren sie definitiv nicht mit dem Zug.

****

Ob der eintönigen Zugfahrt und der Unfähigkeit mich auf mein Buch zu konzentrieren mit einem Grinsen registrieren, dass ich grade völlig geistesabwesend nach meinem kleinen Büchlein gegriffen habe, es aufgeschlagen habe und suchend geblättert habe um zu sehen ob vielleicht schon jemand einen Kommentar gepostet hat. Noch breiter Grinsen. Schöne neue Welt.

***

Endlich zu Hause angehen, feststellen, dass ich ankomme wie ich gegangen bin, die Ampeln der Oberstadt blinken nur noch auf „Achtung“ Modus, die Strassen sind weitgehend menschenentleert, im Haus sind die meisten Fenster dunkel, es dämmert. Und schon wieder bin ich irritiert, normalerweise hab ich in letzter Zeit halb soviel Zeit außer Haus und auffer Arbeit verbracht und bin doppelt so müde und nur halb so tatkräftig nach Hause gekommen. Doch was mach ich jetzt mit all der Energie?

***

Fazit nach dem 1. Tag:

Es ist noch nicht aller Tage abend. Sicher ist nur: Jeden Tag aus Köln zurück nach Siegen zu fahren wird meine Stimmung gegenüber dieser meiner Heimatstadt wohl kaum verbessern. (Das zumindest dachte ich noch als ich in Köln losfuhr, bei Einfahrt nach Siegen und Blick auf die fast schon schottisch grüne Landschaft viel mir auf wie viele schöne Erinnerung ich mit dieser Stadt verbinde und dass Sie weit mehr wiegen als die bösen. Das versöhnt auf eine sehr angenehme Art und Weise)

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma
Site Meter