Alle naselang stoße ich auf Beiträge, in denen diskutiert wird, ob der der schreibt, wirklich der ist, der er vorgibt zu sein, in denen zum x-ten Mal diskutiert wird, ob Don Dahlmann nun Anne, sprich Belle de Jour, ist oder eben doch nicht, das aber Anne, auf gar keinen Fall Anne, also eine Frau sein könne, Frauen reden doch nicht so, oder doch? Vorwiegend um von Frauen geschriebene Sexblogs scheinen sich dieses Diskussionen zu drehen, was ein weiteres Mal aufzeigt, dass sich das was Mann gerne und oft und viel belobhudelt tut, für Frau noch lange nicht schickt.
Aber weit über Sexblogs hinaus, kommt diese Diskussion auch an anderer Stelle immer wieder mal auf, ist denn der arme Tropf der dort jetzt vorgibt ein armer Tropf zu sein wirklich einer, oder ist er nur ein gerissener Fuchs, der auf diesem Weg nach Anregungen für eine Story sucht? Stellt sich die Frage was verwerflicher ist, die Suche nach Anregungen oder das auf bloßen Verdacht hin Losprügeln, dem der sich zumindest als einen der am Boden liegt beschreibt, noch mal zu treten, nur für den Fall, dass er nicht ist, was er vorgibt zu sein und ein lapidares, "hey, wenn es nicht so ist, dann tuts mir leid" hinten an zu hängen.

Wo genau ist das Problem? Warum ist es so wichtig, wer sich hinter den Figuren verbirgt, die wir hier beschreiben, mancheiner, vielleicht sogar die meisten, aber das werden wir nicht erfahren, beschreibt hier sicherlich "nur" sich selbst, seinen Alltag, sein Leben, die Dinge die ihn beschäftigen. Manch anderer erprobt hier aber vielleicht einfach seine Kreativität, seine Möglichkeiten, Facetten die er im wirklichen Leben nicht ausleben will oder würde, manche ändert vielleicht einfach nur ein paar Wesenszüge, ein anderer gleich Geschlecht und Identität - na und?

Das hier ist Internet, virtueller Raum, virtuelle Welt, theoretisch ist immer alles möglich, wir sind hier nicht Fleisch und Blut sondern Text, geschriebenes Wort und somit können wir alles sein, als was wir uns zu beschreiben vermögen, Hüllen abstreifen die uns im sozialen Miteinander auf der Strasse manchmal zu eng erscheinen, oder aber auch Schwächen und Ängste bloßlegen, die wir niemandem offenbaren würden, müßten wir ihm dabei ins Gesicht Blicken. Du kannst alles sein was Du willst, HeMan Master of the Universe (und IRL Bilanzbuchhalter) oder schüchternes Gör das sich jemanden wünscht der ihm unter die Arme greift (und IRL vielleicht toughe Geschäftsfrau).

Keiner von uns gibt mehr Preis als er preisgeben möchte, keiner hier muss lesen was er nicht lesen mag, wir interagieren hier als Figuren und basteln jeder für sich an unserem kleinen virtuellen Universum, Illusion oder nicht, was macht das aus? Entscheidend dafür ob ich lese oder kommentiere mich unterhalten oder angesprochen fühle oder auch nicht, ist letztendlich nur der Inhalt, die subjektiv empfundene Qualität, der Text, die beschriebene Figur, mehr als der Mensch dahinter, über den man nie mehr erfahren wird, als der jenige bereit ist preiszugeben, und das ist meiner Meinung nach eine Freiheit, die jedem bleiben sollte.
Cut1977 meinte am 12. Okt, 12:25:
Sehr geehrte Frau Eriador,...
... am Samstag auf der Buchmesse saßen Frau Zutrine und ich links außen in der 4. oder 5. Reihe recht früh, so ca. 11:10 Uhr, hinter ihnen. Bis zu der Lesung saß auch Frau Andrea Diener in unserer Reihe. Ich kann mich erinnern, dass sie, während schon gelesen wurde, sich umdrehten und ein Foto von mir machten. So sah es zumindest aus. Unhöflicherweise verließen wir nach der 1. Runde vorgelesener Texte die Vorlesung, da wir noch viel mehr sehen wollten. 
shhhh antwortete am 12. Okt, 12:35:
Dann kann ich Sie schon mal
wegen der "fröhlichen Gluckser" beruhigen. Die saßen in der ersten Reihe links und blieben bis zum Schluß. 
Cut1977 antwortete am 12. Okt, 12:36:
Das meinte nämlich...
... Frau Zutrine gestern im Kommentar auf ihrer Seite. Entschuldigung unsererseits. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 12:44:
Uups, ich glaube hier geht was aneinander vorbei, ich hatte weder sie noch Frau Zutrine im Auge (also weder gezielt mit der Kamera noch jetzt mit diesem Text) ich hab nur heute morgen und gestern abend in verschiedenen Blogs Beiträge über die vermeintlichen wahren Identitäten von gewissen Bloggern gelesen und da ich diese Diskussion einfach nicht verstehen kann, dachte ich geb mal meinen Senf ab, Links hab ich mir gespart, da ich keine Streitereien vom Stapel schubsen wollte, aber ich wollte Ihnen nicht auf die Zehen steigen. 
Cut1977 antwortete am 12. Okt, 12:47:
Nein nein, darum...
... ging es mir bei diesem Kommentar auch gar nicht. Trotzdem dachte ich bei dem Text auch noch an die Lesung auf der Buchmesse. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 12:50:
Ich nicht, deshalb steht da ja was von Herrn Dahlmann und Frau De Jour und von Jungs die am Boden liegen und auf denen weiter rumgetrampelt wird und so ;) 
Eriador meinte am 12. Okt, 12:49:
Herr Cut und Herr Shhhh
wenn sie innerhalb ihrer Kommentare Texte diskutieren, die auf anderen Seiten stehen und die in keinem Zusammenhang mit dem hier geschriebenen stehen, dann wäre ich ihnen dankbar, wenn sie das unter den jeweiligen Texten machen könnten um die es geht, das erspart mir nämlich eine Viertelstunde wie ein Fragezeichen vor meinem Text zu sitzen und nicht zu verstehen worum es hier überhaupt geht!

Ich bin doch keine Hellseherin, obwohl in diesem Zusammenhang, könnte lustig sein :) 
miss.understood meinte am 12. Okt, 13:05:
wenn das ok ist,
würde ich gern zum eigentlichen thema was sagen ... ; )

ich denke, dass es bei diesem "das hast du doch erfunden, du bist doch in wahrheit gar nicht so" in wahrheit nie um die person geht. in kommentaren, speziell in diss-comments, gehts es meistens um etwas ganz anderes. entweder spielen sich zwischen bestimmten personen hinter den kulissen szenen ab, von denen die anderen nichts wissen oder aber jemand projeziert seine troubles auf ein blog,weil ihn oder sie irgendwas an eben diese erinnert. das muss aber nicht immer der inhalt eines blogs oder beitrages sein, sondern kann auch oft an der person des schreibers liegen.

dennoch ist eines nicht von der hand zu weisen: die leute spüren beim regelmässigen lesen sehr wohl,wie real etwas ist. kommt halt immer drauf an, wieviel der schreiber von sich hergibt. dennoch, ein jedes gefühl hat seine berechtigung. und wenn man etwas liest und mit einem menschen mitfühlt und dann draufkommt, dass das alles bullshit war, ist das auf jeden fall ein ärgernis. in wirklichkeit unbedeutend, aber es fühlt sich halt nicht gut an.

und ich denke, in dem spezialfall gehts ja auch darum, dass das jemand dankbar für zuspruch und aufmerksamkeit ist. und sollte diese ergaunert sein, ist das natürlich jämmerlich. dennoch kein grund da gleich komplett die nerven zu schmeissen. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 13:17:
klar Du weißt, um wen es sich bei meinem zweiten Beispiel handelt ;) und da geb ich Dir auch in gewissem Maße recht, zuspruch ergaunern ist nicht wirklich die feine Art, das steht ausser Frage und ist in diesem Fall wahrscheinlich auch zwiespältig, wobei ich mich imZweifelsfall dann glaube ich lieber eher ganz raushalten würde als auf ihm rumzuspringen und ihn zur Sau zu machen, was wenn er nun mal einfach so schreibt wie er schreibt und es tatsächlich der Wahrheit entspricht?

Aber mehr als das (den hier kann ich durchaus verstehen, wenn man sich verarscht fühlt) nervt mich diese ewige "Du bist doch gar kein(e) Mann (Frau)!" Diskussion an, vor allem dann wenn es um Geschichten geht, die in erster Linie der Unterhaltung dienen, was machts aus, nimmt man das Beispiel Dahlmann/de Jour, zieh ich meinen Hut vor ihm, weil er es, sollte er es denn jemals gewesen sein, für meine Begriffe extrem überzeugend geschafft hat hier eine andere Perspektive einzunehmen und überzeugend zu vertreten, der Schwindel so er denn einer gewesen wäre, ist ja nicht durch die Text Qualität aufgeflogen sondern durch eine eMail Adresse, sogesehen, finde ich es extrem anstrengend immer wieder zu lesen, "ey Du bist doch en Kerl oder?" Na und wenn? 
miss.understood antwortete am 12. Okt, 14:29:
ich muss ganz erhlich sagen,
dass ich da einen unterschied mache, zwischen einem beitrag und dem reagieren auf kommentare. ich kanns nicht begründen, ist eine gefühlssache, aber für mich kann man in beiträgen machen, was man will. wenn allerdings reaktionen von draussen dazu kommen und man dann darauf reagiert, ist das was anderes. der leser kann einen beitrag verstehen, wie er ihn verstehen will. wenn ich allerdings seinen "irrglauben" anhand von kommentaren noch bestätige, dann ist das was anderes. ich kann als eine fiktive person geschichten schreiben. wenn ich aber als diese fiktive person mit anderen in kontakt trete, und sei es nur via kommentare, dann ist das für mich einfach was anderes. im beitrag ist es kreativität, künstlerische freiheit, whatever. in kommentaren ist es einfach eine lüge.

ich weiss schon, das ist nicht sehr schlüssig. aber so sehe ich es. wenn jemand reagiert, unterstützt er eine möglicherweise falsche annahme und das, letztendlich, absichtlich. 
walküre antwortete am 12. Okt, 14:33:
definitiv richtig - die antwort auf einen kommentar stellt jenen augenblick dar, in welchem sich virtuelle und reale welt treffen. 
jellopinki meinte am 12. Okt, 13:19:
Ich heiße ...
... im wirklichen Leben nicht Jello Pinki. Bitte nicht weitersagen.

Ich bin eine 24-jährige Friseuse mit Traum-Maßen. Ich tue aber lieber so, als wäre ich ein leicht übergewichtiger Mann Anfang 40, weil ich mir dadurch erhoffe, leichter einen Sexualpartner zu finden.

Im Ernst: Wer sich für Menschen, für die Wirklichkeit und nicht nur für Geschichten interessiert, dem ist an einer gewissen Authentizität gelegen. Wer als Mann so tut, als wäre er eine Nymphomanin, und erfundene oder übersetzte "Erlebnisse" als weibliche Ich-Erzählerin zum Besten gibt, dessen Menschwerdung ist vermutlich irgendwann ins Stocken geraten. (Was natürlich nicht heißt, dass ich mich von sowas nicht unterhalten ließe. Was habe ich schon gelacht!) 
walküre antwortete am 12. Okt, 14:06:
jellopinkis worte spiegeln mein persönliches empfinden sehr gut wieder, wobei ich differenziere zwischen einem unterhaltsamen blog, der einfach "nur" gut zu lesen ist (bitte diese formulierung in KEINSTER weise als abwertend zu betrachten !) und auch durchaus tiefgang haben kann und einem blog, der von einem menschen geschrieben wird, der offensichtlich menschliche nähe (doch, das geht auch im virtuellen raum !) braucht und den schwere probleme drücken. zweiteres fordert mich als mensch und ist sicher nicht in die sparte "unterhaltung" einzustufen; wenn man dann irgendwann entdeckt, dass diese person ganz jemand anderes ist als sie vorgibt zu sein, sie alles mögliche erfindet, um die dramatik noch zu steigern und sich derweilen im stillen kämmerlein amüsiert über die naiven blogger, denen das leid anderer menschen nicht am allerwertesten vorbeigeht, fühle ich für meinen teil mich emotional ausgenutzt und - ja, schlichtweg verarscht ... 
brigitte meinte am 12. Okt, 14:27:
ich habe noch nie verstanden
wieso jemand im virtuellen raum vorgeben möchte, er/sie sei anders, jemand anders. wobei ich ähnlich unterscheide wie walküre. es gibt blogs, da werden geschichten erzählt die unterhalten, geschichten die manchmal zu schräg oder eben auch zu gelungen sind um zu stimmen. das stört mich dann aber nicht, mich 'stören' dann höchsten kommentare von lesern die alles was sie lesen unvoreingenommen für wahr hinnehmen. das ist aber schlussendlich deren problem.

ich denke auch - wie miss sagt - dass man mit der zeit ein gespür bekommt was echt ist und was nicht (naja, ich denke es nicht, ich weiss es eigentlich ;-)). und es ärgert oder verletzt wohl jeden, wenn ihn eine geschichte betroffen macht, er sich vielleicht noch zeit nimmt um einen hilfreichen kommentar zu verfassen, und dann erweist sich alles als lügengeschichte.

das problem liegt doch auch darin, dass sich im virtuellen raum echte und falsche geschichten mischen und die sich nebeneinander nicht gut vertragen. ist im realen leben ja nicht anders. 
simon antwortete am 12. Okt, 15:00:
Ich grenze da sehr ab. Zum einen erzähle ich Geschichten aus meinem wahren Leben, bei welchen ich versuche, so zu erzählen, wie ich sie erlebt habe. Zeitweise ein recht schmerzhafter Prozess, da ich viel noch nicht aufgearbeitet habe.

Auf der anderen Seite gibt es (ich hoffe, für jeden offensichtlich) die Figur des "kleinen" Simon. Der kann alles. Den Leuten dreinfunken, Blödsinn erzählen und eine ganze Diskussion aufmischen. Den "kleinen" Simon gibt es, weil er mir, dem "echten" Simon Spaß macht. Weil er mir etwas zurückbringt, von dem ich dachte es längst verloren zu haben. Teile meiner Kindheit, die lustig waren - zum Beispiel...

Womit sich der Kreis für mich wieder schließt. Simon bleibt Simon. Ob groß oder klein. Ich habe ihn nicht erfunden. Erfinde keine seiner Geschichten. Er existiert, weil ich existiere. Und "Namen" sind ja bekanntlich Schall und Rauch.

Simon 
walküre antwortete am 12. Okt, 15:14:
du erkennst aber deine verantwortung anderen gegenüber und stehst auch dazu, und das macht den unterschied aus zu jenen, die ein chaos anzetteln, weil ihnen gerade danach ist und dann mit unschuldsmiene vom "schlachtfeld" schleichen ... 
brigitte antwortete am 12. Okt, 15:18:
'simon ist simon'
eben.

ich glaube eigentlich, dass auf dauer virtuell nur das funktioniert, was real funktioniert. oder funktionieren könnte, würden wir uns getrauen. inkl. grenzen erkennen und ziehen, was das getrauen angeht. 
simon antwortete am 12. Okt, 15:22:
Ich kann mir vorstellen, auf welche Herrschaften Du gerade anspielst und denke genauso, wie Du das soeben schon gesagt hast:

zitat:"die freiheit eines menschen endet dort, wo die eines anderen beginnt" ...

genau so.

 
walküre antwortete am 12. Okt, 15:58:
konkret spiele ich auf niemanden an - auf diese feststellung lege ich wert -, es geht eher um einen typus des "homo bloggens", der sich eher durch giftige kommentare manifestiert denn durch sein blog, was allerdings auch schon wieder gewisse rückschlüsse zuläßt. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 16:06:
für alles was Du hier sagst, findet sich immer mindestens einer der sich angesprochen fühlt ;) so sicher wie das Amen in der Kirche 
Eriador meinte am 12. Okt, 15:04:
Eine Stunde nicht hier und schon gehts rund ;)

Ich denke jeder von Euch hat auf seine Weise und aus seinem Blickwinkel recht, ganz ohne Frage, ganz besonders, wenn es um Beiträge geht, die Betroffenheit simulieren und eigentlich nur darauf abzielen Blogger reinzulegen, wobei ich glaube, dass das eher selten vorkommt. Ich wollte mich allerdings direkt auf Gestalten beziehen, die auch gezielt fiktiv aufgebaut werden können, Belle de Jour würde sich sicherlich anbieten, und ich für meinen Teil finde es durchaus in Ordnung, wenn sich jemand so ausprobieren möchte, sei es als "Autor" um schreiberische, empathische oder ähnliche Fähigkeiten auszutesten, sei es um Facetten der Persönlichkeit auszutesten, die man in seinem realen sozialen Umfeld nicht ausprobieren kann, gebunden durch Zwänge oder Ängste oder aus anderen Gründen.

Sowohl bei einer fiktiven Figur als auch bei einer abgewandelten Form des eigenen Selbst wäre es wichtig das auch in den Kommentaren fortzuführen, um zu sehen, wie die Person, deren Mäntelchen man sich angezogen hat, in der Interaktion mit anderen angenommen wird, oder eben abgelehnt.

Die Gründe sich im Netz für eine andere Person auszugeben sind vielfältig (Schuldigung aber meine Dipl. dreht sich auch um das Thema), für jemand der IRL mit beiden Beinen fest im Leben steht, zufrieden ist, mit dem was er ist, hat oder tut, gibt es da aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Reiz, aber jemand bei dem das eben nicht so ist, bei jemanden der sich ausgeschlossen, abgelehnt, ungeliebt fühlt, ist das oftmals anders, Menschen die IRL unglücklich sind, probieren sich im Netz gerne als Menschen aus, die sie in ihrer Idealvorstellung gerne wären, hübscher, schlanker, schlagkräftiger... unter anderem um hier die Anerkennung zu finden die anderswo verwehrt bleibt, aber auch um mit sich selbst Frieden zu finden. Das sind Freiheiten, die anderswo nicht so umfangreich gegeben sind wie hier, konzentriert sich doch alles auf das geschriebene Wort und nicht darauf wie groß oder klein, dick oder dünne, pickelig oder feinporig ;) man ist.

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich möchte hier niemanden verteidigen, der sich hinstellt und Gott weiß was bloggt nur um Hits und Kommentare zu bekommen, und sich im stillen Kämmerlein oder später vielleicht sogar öffentlich über die lustig zu machen, die ihn ernst genommen haben. Aber ich bin schon der Meinung, das ein jeder das recht haben sollte sich auszuprobieren. 
gast antwortete am 12. Okt, 15:08:
"Aber ich bin schon der Meinung, das ein jeder das recht haben sollte sich auszuprobieren. "

Das sag mal dem Sehpferd und Konsorten 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:09:
zumal der Beweis ob der der schreibt, wirklich der ist, der er vorgibt zu sein, in der Regel nicht zu erbringen ist, wer will das tun?

Da liest man dann Kommentare wie "na ist doch klar, er ist in seinen Kommentaren nicht so schlagkräftig und lustig wie in seinen Beiträgen"
Da würde ich jetzt sagen "na ist doch klar, Beiträge gären doch meist viel länger im Kopf an denen feilt man doch auch noch mal hier und da rum.." 
walküre antwortete am 12. Okt, 15:11:
ich denke, dass auch hier als leitsatz gelten sollte: "die freiheit eines menschen endet dort, wo die eines anderen beginnt" ... 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:11:
@ Gast, ich muss ihn nicht lesen, du auch nicht, genauso wenig muss er oder wer auch immer irgendwo anders lesen, außer man sucht gezielt etwas worüber man sich aufregen kann, hin und wieder gibts ja einfach solche Tage oder auch Menschen. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:14:
Aber gilt dann nicht auch "My Blog is My Castle"? (Solange ich mich nicht hier hin setze und von hier aus Gott und die Welt angreifen, beleidige und verletze, sondern einfach vor mich hin blöggel? 
walküre antwortete am 12. Okt, 15:17:
ja sicher gilt das - lies mal weiter oben, miss hat für meine begriffe genau den punkt getroffen ... 
miss.understood antwortete am 12. Okt, 15:26:
herr sehpferd
ist ein feines beispiel. es geht nie darum, was er in seinem blog macht, sondern immer um ihn als person. die wir ja alle gar nicht kennen. es ist das auftreten an sich.

und zu deinem comment weiter oben: ich glaube wirklich, man muss da einen unterschied machen. wenn jemand eine fiktive geschichte niederschreibt, erzählt, dann ist das eine sache. wenn allerdings darüber geschrieben wird, dass es einem schlecht geht, dann ist das etwas anderes.

wir wurden von klein auf darauf konditioniert, aufmerksamkeit zu erhalten, wenn es uns schlecht geht. wenn wir krank sind, zb. gehst du ins büro und sagst, du hast die ganze nacht party gemacht und nun komplett verkatert und kannst nicht arbeiten, kriegst du ärger. wenn du allerdings letzte nacht von deinem freund verlassen wurdest, dein herz blutet und du fertig bist mit dir und der welt, dann haben alle mitleid. in wahrheit hat ja beides im büro nichts verloren. so ganz beinhart gesprochen, na. aber dennoch: wenn es anderen schlecht geht, ist man bereit ein auge zuzudrücken. menschen werden besser behandelt, wenn es ihnen schlecht geht. das haben wir von klein auf beigebracht bekommen und das bestätigt sich immer wieder.

genug meschen haben ihr leben auf herumjammern aufgebaut. und ganz im ernst, sieh dich um. ich will niemanden auf die füsse steigen, aber es gibt eine batzillion jammerblogs. ja, es geht einem auch mal scheisse, ganz klar. und da soll man sich dann ja auch nicht einsperren und sich ein magengeschwür erschweigen. aber es gibt zahlreiche blogs - und auch leben - deren grundlage die jammerei ist. da werden dann dinge auch gerne mal überdramatisiert, weil man einfach gesehen hat, dass es funktioniert.

stell mal "mein dackel ist gestern überfahren worden" rein. am besten an einem freitag. nein, eigentlich egal. wann immer dir nach zuspruch ist. das klingt unheimlich gemein, ich weiss. ich meine es aber nicht so. ich weiss nicht, wie es anderswo ist. hier auf twoday sind aber sehr viele menschen unterwegs, die sehr mitfühlend sind, sehr grossherzig. die mitgefühl zeigen und so etwas wird halt leider auch gerne mal ausgenutzt. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:28:
hab ich hab ich :) und zum Teil bin ich da auch mit ihr überein, nur wie ich grade schon geschrieben hab, finde ich das jemand der einen fiktiven Charakter entwickelt hat (aus welchen Gründen auch immer), den auch durch die Kommentare hinweg am Leben halten sollte, oder zumindest müssen darf. Ein Blog ist ja in dem Sinne kein Forum, dementsprechend bin ich nicht verpflichtet ausschließlich autobiografische Geschichten zu erzählen sondern kann auch schreiberische oder andere Fähigkeiten ausprobieren.

(um es vorwegzunehmen, nein ich bin eine Frau und schreibe tatsächlich fast ausschließlich über mein Leben, es sei denn es ist anderes gekennzeichnet, was aber nicht heißt, dass ich keine Bewunderung für jene hege, die eher ihre Bellestristischen Qualitäten austoben) 
miss.understood antwortete am 12. Okt, 15:33:
sehe ich anders.
wenn ich eine erfundene geschiche niederschreibe und jemand kommeniert "hey miss, super reagiert" (als beispiel), dann würde ich entweder gar nicht antworten oder aber schreiben "nee, nur super ausgedacht" und sicher nicht "oh bitte, eine meiner leichtesten übungen".

ja, man kann sagen, dass diese fiktive figur eben auch durch die comments am leben erhalten werden soll. dabei muss man aber einfach bedenken, dass es leicht sein kann, dass andere böse werden, wenn die wahrheit irgendwann ans licht kommt. damit muss ich rechnen. und dieses risiko gehe ich ja auch bewusst ein, mehr noch, ich nähre es bewusst.

würde ich fiktive geschichten rund um eine fiktive person schreiben, würde ich einfach nicht auf comments reagieren. bei kommentaren wird das ganze einfach persönlich. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:34:
@miss, da geb ich Dir rundum recht, (vor allem wenn Du zu dem Dackel noch ein Foto reingibst ;) ) (geht auf den langen Comment)
Das schlimme dabei ist, dass diejenigen die einfach der Aufmerksamkeit willen jammern, damit all jenen schaden, die sie wirklich brauchen könnten und vielleicht nicht so laut plärren, grad wie im richtigen Leben, und das denjenigen damit geschadet wird, die vielleicht einfach nur mehr oder minder gute Storys schreiben wollten und sich dafür als jemand anders ausgeben, denn wer von und ist denn zum Beispiel persönlich betroffen wenn der Don auch die Belle ist?

Einige schwarze Schafe reissen halt auch hier immer gleich viele in den Dreck. 
miss.understood antwortete am 12. Okt, 15:43:
die lösung ist simpel.
aber zuvor eines: ich hab vorhin geschrieben "sehe ich anders" und dann etwas erklärt, was ich weiter oben schon gesagt habe. ich wollte dazu nur kurz festhalten, dass ich deine meinung dennoch ok finde. ich glaube, man denkt oft, ich diskutiere, wenn ich der meinung bin zu plaudern. und ich wiederhole mich einfach gern. hauptsache, ich kann den schnabel aufreissen und andere müssen zuhören ; )

so, nun zur simplen lösung: von blog zu blog muss jeder leser - und zwar jeder einzeln - selbst entscheiden. gefühlsmässig. nicht mit dem kopf, denn da sind ja schlechte erfahrungen gespeichert. man muss einfach für jedes blog sein eigenes gefühl entwickeln und das auch anderen zu gestehen. wie gesagt: ein jedes gefühl hat seine berechtigung.

und wenn man das macht, dann könnten die schwarzen schafe auch nichts kaputt machen. dann muss man sich einfach auf den bauch des lesers verlassen.

amen. 
Eriador antwortete am 12. Okt, 15:56:
Wir verstehen uns zwar hin und wieder falsch (oder auch mal gar nicht ;)) aber ich hab dich glaube ich heute schon richtig verstanden ;) ich sabble halt meistens auch bis mir jemand den Mund zu hält.

Was den Rest angeht:

Amen. 
 

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