Nach einem Tag, der mit nächtlichen Regenprasseln und mit einem sehr entspannten Morgen eigentlich wirklich wunderbar angefangen hat, der aber mit vielen unschönen Ereignissen spektakulär schmerzhaft zu Ende gehen sollte, lag ich um 11 Uhr nach einer heißen Badewanne mit einem Buch im Bett.
Vergessen, nicht nachdenken, nicht fühlen. Soweit das Motto.
Um 0 Uhr irgendwas war ich soweit, dass ich meinte einschlafen zu können um 0.44 Uhr meinte mein Telefon mich wecken zu müssen.
Generell ist es so, dass ich nachts ans Telefon gehe, und rede, bevor ich überhaupt weiß was ich tue oder sage, so auch diesmal. Aus diesem Grund hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich realisiert habe, mit wem ich rede.
"Wer?"
"S. guten MOOOOrgen, schläfst Du schon?"
"Wer, was, äh nein? Oder, ich glaub ja"
"Wo bist Du?"
"??? In meinem Bett! Warum? Wo bist Du"
Und so weiter, bis sich rausstellte, dass sich S. der seit Jahren nicht mehr hier wohnt, den ich seit 2,5 Jahren nicht mehr gesehen habe, nur etwa 500 m Luftlinie entfernt mit guten alten Freunden und solchen, die man lieber nicht mehr kennt, auf einer Party befindet.
S. ist ein guter alter Freund, ein wirklicher wundervoller Mensch mit dem ich einige der schönsten Zeiten meines Lebens verbracht habe, in seiner Gesellschaft befindet sich P. für den das Gleiche gilt. Beide sehe ich viel zu selten, beide gehören zu der Art von Freunden, bei denen man sich auch dann noch zu Hause fühlt, wenn man sich Jahre nicht gesehen oder gehört hat. Es gibt ein festes Band, das im Laufe der Jahre so strapazierbar, dehnbar geworden ist, dass man sich nicht mehr wöchentlich sehen oder hören muss um zu wissen, dass der andere da ist, beide gehören zu der Sorte, für die ich mitten in der Nacht Meilen laufen würde, wenn es Not tät und von denen ich weiß, beide würden es ohne Frage ebenso tun.
So gesehen brauchen beide nicht lange um mich aus dem Bett, in meine Klamotten auf mein Fahrrad zu quatschen und dafür zu sorgen, dass ich völlig schlaftrunken einen der steilen Berge in dieser unserer Heimatstadt hochradel. Spielt keine Rolle, dass die Party bei Leuten stattfindet, mit denen ich vor Unzeiten befreundet war, mit denen ich vor PostUnzeiten gebrochen habe. Nach diesem Tag muss ich S. sehen, lachen, mich gut fühlen, hören wie es ihm geht, was er macht, was in seinem Leben passiert, P. umarmen und lachen, lachen, lachen.
Als ich ankomme, trete ich in eine andere Zeit, ich weiß schlagartig wieder, warum ich mit denen die die Party veranstalten, gebrochen habe, es ist bestimmt 5 Jahre her, dass ich auf der letzten war, wenn nicht länger, und nichts, aber auch gar nichts hat sich verändert, nur die Wohnung, sonst nichts. Die gleichen Leute, bis auf wenige Ausnahmen, die genau das machen, was sie seit 15 Jahren jeden Freitag, jeden Samstag tun, saufen, kiffen, kotzen, ficken. Immer abwechselnd, immer die gleichen Leute. Hier hat sich wirklich nichts geändert.
Aber S. und P. sind da, wir sitzen auf dem Dach unterhalten uns, frieren, lachen, halten uns im Arm, schwelgen in Erinnerungen und bringen uns auf den neusten Stand und ganz allmählich stelle ich fest, ich bin glücklich, rundum glücklich. Eine gute Nacht nach einem beschissenen, enttäuschenden und mehr als schmerzhaften Tag und ich bin glücklich, gut 10 Jahre in der Zeit zurückgeworfen, und glücklich. Es gibt Dinge, die ändern sich nie, Beziehungen, die sich nie ändern, Gefühle die sich nie ändern, Freunde die zu Hause sind, die es immer sein werden. Das an einem Tag in Erinnerung gerufen zu bekommen, an dem alles dem Untergang geweiht zu sein scheint, war wie ein Geschenk, gab mir die Zuversicht, die ich brauchte, gab mir meine Stärke zurück.
Der Ausflug endete wie es sich für eine echte Zeitreise gehört, mit einem nostalgischen Erlebnis der besonderen Art, mit einem ordentlichen Fahrradunfall, mit aufgerissenen Händen, einer kaputten Jacke und einem verzogenen Lenker. Die Leute die mir aufgeholfen haben, fragen sich glaube ich jetzt noch, was so lustig war und warum ich das Lachen nicht mehr aufhören konnte.
Danke.
Vergessen, nicht nachdenken, nicht fühlen. Soweit das Motto.
Um 0 Uhr irgendwas war ich soweit, dass ich meinte einschlafen zu können um 0.44 Uhr meinte mein Telefon mich wecken zu müssen.
Generell ist es so, dass ich nachts ans Telefon gehe, und rede, bevor ich überhaupt weiß was ich tue oder sage, so auch diesmal. Aus diesem Grund hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich realisiert habe, mit wem ich rede.
"Wer?"
"S. guten MOOOOrgen, schläfst Du schon?"
"Wer, was, äh nein? Oder, ich glaub ja"
"Wo bist Du?"
"??? In meinem Bett! Warum? Wo bist Du"
Und so weiter, bis sich rausstellte, dass sich S. der seit Jahren nicht mehr hier wohnt, den ich seit 2,5 Jahren nicht mehr gesehen habe, nur etwa 500 m Luftlinie entfernt mit guten alten Freunden und solchen, die man lieber nicht mehr kennt, auf einer Party befindet.
S. ist ein guter alter Freund, ein wirklicher wundervoller Mensch mit dem ich einige der schönsten Zeiten meines Lebens verbracht habe, in seiner Gesellschaft befindet sich P. für den das Gleiche gilt. Beide sehe ich viel zu selten, beide gehören zu der Art von Freunden, bei denen man sich auch dann noch zu Hause fühlt, wenn man sich Jahre nicht gesehen oder gehört hat. Es gibt ein festes Band, das im Laufe der Jahre so strapazierbar, dehnbar geworden ist, dass man sich nicht mehr wöchentlich sehen oder hören muss um zu wissen, dass der andere da ist, beide gehören zu der Sorte, für die ich mitten in der Nacht Meilen laufen würde, wenn es Not tät und von denen ich weiß, beide würden es ohne Frage ebenso tun.
So gesehen brauchen beide nicht lange um mich aus dem Bett, in meine Klamotten auf mein Fahrrad zu quatschen und dafür zu sorgen, dass ich völlig schlaftrunken einen der steilen Berge in dieser unserer Heimatstadt hochradel. Spielt keine Rolle, dass die Party bei Leuten stattfindet, mit denen ich vor Unzeiten befreundet war, mit denen ich vor PostUnzeiten gebrochen habe. Nach diesem Tag muss ich S. sehen, lachen, mich gut fühlen, hören wie es ihm geht, was er macht, was in seinem Leben passiert, P. umarmen und lachen, lachen, lachen.
Als ich ankomme, trete ich in eine andere Zeit, ich weiß schlagartig wieder, warum ich mit denen die die Party veranstalten, gebrochen habe, es ist bestimmt 5 Jahre her, dass ich auf der letzten war, wenn nicht länger, und nichts, aber auch gar nichts hat sich verändert, nur die Wohnung, sonst nichts. Die gleichen Leute, bis auf wenige Ausnahmen, die genau das machen, was sie seit 15 Jahren jeden Freitag, jeden Samstag tun, saufen, kiffen, kotzen, ficken. Immer abwechselnd, immer die gleichen Leute. Hier hat sich wirklich nichts geändert.
Aber S. und P. sind da, wir sitzen auf dem Dach unterhalten uns, frieren, lachen, halten uns im Arm, schwelgen in Erinnerungen und bringen uns auf den neusten Stand und ganz allmählich stelle ich fest, ich bin glücklich, rundum glücklich. Eine gute Nacht nach einem beschissenen, enttäuschenden und mehr als schmerzhaften Tag und ich bin glücklich, gut 10 Jahre in der Zeit zurückgeworfen, und glücklich. Es gibt Dinge, die ändern sich nie, Beziehungen, die sich nie ändern, Gefühle die sich nie ändern, Freunde die zu Hause sind, die es immer sein werden. Das an einem Tag in Erinnerung gerufen zu bekommen, an dem alles dem Untergang geweiht zu sein scheint, war wie ein Geschenk, gab mir die Zuversicht, die ich brauchte, gab mir meine Stärke zurück.
Der Ausflug endete wie es sich für eine echte Zeitreise gehört, mit einem nostalgischen Erlebnis der besonderen Art, mit einem ordentlichen Fahrradunfall, mit aufgerissenen Händen, einer kaputten Jacke und einem verzogenen Lenker. Die Leute die mir aufgeholfen haben, fragen sich glaube ich jetzt noch, was so lustig war und warum ich das Lachen nicht mehr aufhören konnte.
Danke.
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und ich kann dieser elenden Kaschemme endlich für mindestens einen Monat den Rücken kehren, in der Hoffnung in der Zwischenzeit einen anderen Job zu finden!
Das fühlt sich fast wie Weihnachten an :)
Das fühlt sich fast wie Weihnachten an :)
Eriador - am Freitag, 21. Mai 2004, 15:18
so dick wie Fahrradschläuche - ich frag mich ehrlich wie so wieso ich noch sehen kann.
Ich kann eigentlich nicht behaupten, dass mir langweilig ist, würde ich das tun, würde ein kleiner, aber recht aufmerksamer Teil meines Denkapparates mich zwangsläufig auf die ganzen Dinge hinweisen, die nur darauf warten von mir erledigt zu werden.
Die die weniger viel Spaß machen, wie Wäsche waschen & aufhängen, Küche putzen, LST Ausgleich 2003... und bestimmt auch auf die, die mehr Spaß machen, von denen fällt mir nur leider grade keines ein.
Was ich allerdings behaupten kann, ist, dass ich an einem beklagenswerten Mangel an Hobbys leide, der nur noch dadurch verstärkt wird, das ich mit zunehmendem Alter scheinbar immer weniger in der Lage bin mich sinnvoll mit mir selbst zu beschäftigen.
Ich bin hervorragend darin mich zu beschallen und abzulenken, aber mal ganz ehrlich, ich mein, da muss man doch nur mal vergleichen, ein Abend an dem ich einen Spaziergang gemacht hab, gut in meinem Fall wohl eher einen, an dem ich ein wenig Rad gefahren bin, mich auf einen Kaffee mit Freunden getroffen hab und den ich mit einem guten Buch im Bett beendet hab, gegenüber einem, den ich damit verbracht hab verstimmt und quengelig in meinem Zimmer zu sitzen und mich mit ein bis zwei mehr oder weniger guten Filmen zu unterhalten. Das muss ich doch nicht ausprobieren um zu sehen was befriedigender ist.
Und dennoch, irgendwie gestaltet sich das extrem schwierig. Woran liegt das? Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mir denke, „na komm, jetzt noch die Diplomarbeit, dann einen Job finden, dann kehrt endlich ein wenig Ruhe ein, bei den Dingen die grade immer wieder alles auf den Kopf stellen und dann hast Du auch endlich wieder Zeit für die Dinge, die Spaß machen. Aber genau da liegt scheinbar der Hase im Pfeffer, Zeit sollte eigentlich nicht das Problem sein, die habe ich doch.
Die Problematik ist wohl eher die, dass es mir unermesslich schwer fällt, Zeit mit mir zu verbringen, je mehr ich davon habe. Das ist doch irgendwie doof. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl als habe man mir den Stecker gezogen, die Stromversorgung gekappt, mir fehlt grade ein wenig der Schwung, der Elan einfach mal anzupacken ohne großartig darüber nachzudenken. Paradox daran ist, dass genau das eigentlich immer ziemlich charakteristisch für mich gewesen ist, jetzt hingegen hab ich das Gefühl als sei mir Blei in die Füße geflossen. Ich bewege mich als hätte ich Kaugummi unter meinen Füßen. Und wenn ich versuche herauszufinden, wann das angefangen hat, dann kann ich es interessanterweise ziemlich klar auf das Jahr runterbrechen, in dem ich angefangen habe zu studieren, ich glaube ich bin zu praktisch veranlagt um in der Theorie meiner Heimat finden zu können und ich glaube genau das hat mich in den letzten Monaten verstärkt ausgebremst.
Handeln gegen meine Natur, nicht gut, aber vielleicht gut, es zu erkennen.
Die die weniger viel Spaß machen, wie Wäsche waschen & aufhängen, Küche putzen, LST Ausgleich 2003... und bestimmt auch auf die, die mehr Spaß machen, von denen fällt mir nur leider grade keines ein.
Was ich allerdings behaupten kann, ist, dass ich an einem beklagenswerten Mangel an Hobbys leide, der nur noch dadurch verstärkt wird, das ich mit zunehmendem Alter scheinbar immer weniger in der Lage bin mich sinnvoll mit mir selbst zu beschäftigen.
Ich bin hervorragend darin mich zu beschallen und abzulenken, aber mal ganz ehrlich, ich mein, da muss man doch nur mal vergleichen, ein Abend an dem ich einen Spaziergang gemacht hab, gut in meinem Fall wohl eher einen, an dem ich ein wenig Rad gefahren bin, mich auf einen Kaffee mit Freunden getroffen hab und den ich mit einem guten Buch im Bett beendet hab, gegenüber einem, den ich damit verbracht hab verstimmt und quengelig in meinem Zimmer zu sitzen und mich mit ein bis zwei mehr oder weniger guten Filmen zu unterhalten. Das muss ich doch nicht ausprobieren um zu sehen was befriedigender ist.
Und dennoch, irgendwie gestaltet sich das extrem schwierig. Woran liegt das? Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich mir denke, „na komm, jetzt noch die Diplomarbeit, dann einen Job finden, dann kehrt endlich ein wenig Ruhe ein, bei den Dingen die grade immer wieder alles auf den Kopf stellen und dann hast Du auch endlich wieder Zeit für die Dinge, die Spaß machen. Aber genau da liegt scheinbar der Hase im Pfeffer, Zeit sollte eigentlich nicht das Problem sein, die habe ich doch.
Die Problematik ist wohl eher die, dass es mir unermesslich schwer fällt, Zeit mit mir zu verbringen, je mehr ich davon habe. Das ist doch irgendwie doof. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl als habe man mir den Stecker gezogen, die Stromversorgung gekappt, mir fehlt grade ein wenig der Schwung, der Elan einfach mal anzupacken ohne großartig darüber nachzudenken. Paradox daran ist, dass genau das eigentlich immer ziemlich charakteristisch für mich gewesen ist, jetzt hingegen hab ich das Gefühl als sei mir Blei in die Füße geflossen. Ich bewege mich als hätte ich Kaugummi unter meinen Füßen. Und wenn ich versuche herauszufinden, wann das angefangen hat, dann kann ich es interessanterweise ziemlich klar auf das Jahr runterbrechen, in dem ich angefangen habe zu studieren, ich glaube ich bin zu praktisch veranlagt um in der Theorie meiner Heimat finden zu können und ich glaube genau das hat mich in den letzten Monaten verstärkt ausgebremst.
Handeln gegen meine Natur, nicht gut, aber vielleicht gut, es zu erkennen.
Eriador - am Dienstag, 18. Mai 2004, 20:58 - Rubrik: Fragwuerdig
schmeckt original wie Langnese CujaMara-Split!!
Eriador - am Dienstag, 18. Mai 2004, 20:17 - Rubrik: Leckerreien
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bei den Dingen die man morgens nach dem Aufwachen gerne hätte,
so klischeehaft sein, dass man sich plötzlich bei einem innerlichen Lachkrampf ertappt, obwohl man noch nicht mal richtig wach ist.
so klischeehaft sein, dass man sich plötzlich bei einem innerlichen Lachkrampf ertappt, obwohl man noch nicht mal richtig wach ist.