Es gibt sie wieder, überall kann man sie wieder erhalten, so verführerisch räkeln sie sich auf den Tischen, strecken sie einem ihre prallen Körper aus den Plastikkörben entgegen, dass man trotz der horrenden Preise nicht auch nur die geringste Chance hat an Ihnen vorbei zu gehen - Sommerobstsorten. Kirschen aus der Türkei, kernlose Trauben aus Israel, Erdbeeren aus Deutschland - ein internationales Potpourri der Gaumenfreude. Die Möglichkeiten sie zu verarbeiten sind vielfältig und ich bin sicher Frau Zorra hat einige excellente Ideen, doch ehrlich gesagt bevorzuge ich sie pur, in großen Mengen und ohne Schnickschnack, kein Zucker, keine Sahne einfach nur Frucht. Der Haken dabei - und das sagt einem vorher keiner - Sommerobst macht sehr sehr einsam. Kaum beginnt man damit es zu verzehren, kommt man nicht umhin hin und wieder ein kleines etwas unterhalb der Magengrube zu verspüren, ignoriert man es und gibt sich sinnestoll weiter den leiblichen Genüssen hin, dehnt dieses Rumpeln den Unterleib irgendwann auf eine durchaus respektable Größe aus, hat man dennoch nicht genug, beginnt man irgendwann Düfte abzusondern, die mit der ursprünglichen Schönheit und Schmackhaftigkeit des Obstes nur noch herzlich wenig zu tun haben - und von da ist es dann leider auch nicht mehr weit bis zu dem Moment wo die Menschen die einem nahestehen den Rücken kehren, man der Einsamkeit derer anheim fällt, die zu gern zuviel Obst zu sich nehmen. Wie gut, dass es wenigstens noch die Virtualität gibt und diese noch nicht mit allen Sinnen zu erfahren ist.
jazzer meinte am 22. Jun, 15:07:
Ohja, da hast du ein echtes Tabuthema aufgegriffen. Die körperliche Rohobstverwertung ist ein ganz dunkles Kapitel der Verdauungsgeschichte :D

Liebe Grüße!
 
Eriador antwortete am 22. Jun, 17:12:
Wenn das mal nicht ein ganz ganz böser Kalauer war :) 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma
Site Meter