15.03.2005
Ich schulde Euch noch was...
Meine erste Tupperparty, ich wurde defloriert, mit 29 und mit Plastikschüsseln und ich muss sagen, es war ganz wie bei dem anderen ersten Mal: ich bin ganz schön enttäuscht. Auch hier weiß ich nicht genau was ich erwartet habe, und dennoch war nichts so, wie man es sich immer vorgestellt hat. Irgendwie hab ich schon mit einem besonderen Prickeln gerechnet, mit einer gewissen Spannung, mit dem gewissen Etwas, beispielsweise einem nicht zu unterdrückenden Kaufzwang. Aber in der Nachbetrachtung war es einfach nur schnell vorbei, wenig aufregend und ich hätte stattdessen auch gut etwas anderes machen können, irgendwas Unterhaltsameres. Nach meinem ersten ersten Mal haben wir ferngesehen, nach diesem ersten Mal war ich auf einem Konzert und in einer Musikkneipe, ich war um drei Uhr morgens zu Hause, eine Zeit zu der ich in der letzten Zeit in der Regel fast schon wieder aufgestanden bin... eindeutiges Anzeichen von frustriertem Kompensationsverhalten.
Jaaaa ich hab was bestellt, natürlich, aber nicht aus Überzeugung, nicht weil ich von einem euphorischen Kribbeln geleitet mit zittrigen, schweißnassen Fingern kaum noch mein Bestellformular erwarten konnte. Im Gegenteil, ich hab mich gefühlt wie früher im Kindergottesdienst, wenn ich mich nicht getraut habe nach rechts oder links zu blicken, damit ich ja keinen Lachkrampf kriege falls ich zufällig den Blick meiner besten Freundin kreuze. Nur war es hier nicht S. sondern meine Mutter die mit breitem und kaum beherrschtem Grinsen, ihre Schuhspitzen begutachtete um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, während ein herpesgeplagtes schmalgesichtiges Weiblein im Kashmir-Pullover mit Perlenkette versucht hat Mahlchef und Käsemax zu kaum tragbaren Preisen an die kichernde Weiberschaft zu bringen. Bestellt hab ich nur, was ich mir vorher schon im Katalog ausgesucht hatte.
Tupper überaltert. Eindeutig, zumindest in ländlichen Enklaven wie dieser hier, wie sollen mittelalte unflexible humorlose Frauen, die nur ihren Tupperware Leitfaden abspulen eine Horde verkappter Sex and the City Girls (gewagter Vergleich, aber nimmt man die beiden im Kontrast ist das durchaus zutreffend) dazu bringen 50 Euro für eine zu kleine Thermoskanne auszugeben? Hah! Keine Chance und somit habe ich mich entschieden, ich pfeif auf mein Diplom und möbel Tupper auf, spätestens in drei Jahren habe ich das jede deutsche Studenten WG vom billigen Ikeaplastik gereinigt und sie mit einer hochwertigen Grundausstattung von Tuppers Junger Welle ausgestattet!
Und noch während ich hier so sitze und denke merke ich, dass auch ein miserabler Verkaufsabend ein hervorragender Seelenfänger sein kann, wenn nicht sogar der beste von allen... besinne mich also zurück auf das Wesentliche, setze mein Headset wieder auf und logge mich in mein Call Center Telefon ein. Glück hat eben nicht zwingend das Gesicht des Ei des Kolumbus (2) und ist dementsprechend auch nicht einfach durch die Investition von 13,90 Euro zu erwerben.
Die Frage die ich mir während der ganzen Veranstaltung und danach einfach nicht beantworten konnte ich die: Gibt es tatsächlich Menschen, die ihren gesamten Hausstand mit Plastik bestreiten? Von der Obstschüssel bis zur Suppenterrine?
Ich schulde Euch noch was...
Meine erste Tupperparty, ich wurde defloriert, mit 29 und mit Plastikschüsseln und ich muss sagen, es war ganz wie bei dem anderen ersten Mal: ich bin ganz schön enttäuscht. Auch hier weiß ich nicht genau was ich erwartet habe, und dennoch war nichts so, wie man es sich immer vorgestellt hat. Irgendwie hab ich schon mit einem besonderen Prickeln gerechnet, mit einer gewissen Spannung, mit dem gewissen Etwas, beispielsweise einem nicht zu unterdrückenden Kaufzwang. Aber in der Nachbetrachtung war es einfach nur schnell vorbei, wenig aufregend und ich hätte stattdessen auch gut etwas anderes machen können, irgendwas Unterhaltsameres. Nach meinem ersten ersten Mal haben wir ferngesehen, nach diesem ersten Mal war ich auf einem Konzert und in einer Musikkneipe, ich war um drei Uhr morgens zu Hause, eine Zeit zu der ich in der letzten Zeit in der Regel fast schon wieder aufgestanden bin... eindeutiges Anzeichen von frustriertem Kompensationsverhalten.
Jaaaa ich hab was bestellt, natürlich, aber nicht aus Überzeugung, nicht weil ich von einem euphorischen Kribbeln geleitet mit zittrigen, schweißnassen Fingern kaum noch mein Bestellformular erwarten konnte. Im Gegenteil, ich hab mich gefühlt wie früher im Kindergottesdienst, wenn ich mich nicht getraut habe nach rechts oder links zu blicken, damit ich ja keinen Lachkrampf kriege falls ich zufällig den Blick meiner besten Freundin kreuze. Nur war es hier nicht S. sondern meine Mutter die mit breitem und kaum beherrschtem Grinsen, ihre Schuhspitzen begutachtete um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, während ein herpesgeplagtes schmalgesichtiges Weiblein im Kashmir-Pullover mit Perlenkette versucht hat Mahlchef und Käsemax zu kaum tragbaren Preisen an die kichernde Weiberschaft zu bringen. Bestellt hab ich nur, was ich mir vorher schon im Katalog ausgesucht hatte.
Tupper überaltert. Eindeutig, zumindest in ländlichen Enklaven wie dieser hier, wie sollen mittelalte unflexible humorlose Frauen, die nur ihren Tupperware Leitfaden abspulen eine Horde verkappter Sex and the City Girls (gewagter Vergleich, aber nimmt man die beiden im Kontrast ist das durchaus zutreffend) dazu bringen 50 Euro für eine zu kleine Thermoskanne auszugeben? Hah! Keine Chance und somit habe ich mich entschieden, ich pfeif auf mein Diplom und möbel Tupper auf, spätestens in drei Jahren habe ich das jede deutsche Studenten WG vom billigen Ikeaplastik gereinigt und sie mit einer hochwertigen Grundausstattung von Tuppers Junger Welle ausgestattet!
Und noch während ich hier so sitze und denke merke ich, dass auch ein miserabler Verkaufsabend ein hervorragender Seelenfänger sein kann, wenn nicht sogar der beste von allen... besinne mich also zurück auf das Wesentliche, setze mein Headset wieder auf und logge mich in mein Call Center Telefon ein. Glück hat eben nicht zwingend das Gesicht des Ei des Kolumbus (2) und ist dementsprechend auch nicht einfach durch die Investition von 13,90 Euro zu erwerben.
Die Frage die ich mir während der ganzen Veranstaltung und danach einfach nicht beantworten konnte ich die: Gibt es tatsächlich Menschen, die ihren gesamten Hausstand mit Plastik bestreiten? Von der Obstschüssel bis zur Suppenterrine?
Eriador - am Dienstag, 15. März 2005, 07:55 - Rubrik: Alltagskuriositaeten
14.03.2005
„Leben ist das was zwischendurch passiert.“
Wer auch immer es gesagt hat, er hat gottverdammtnochmal recht.
Wer auch immer es gesagt hat, er hat gottverdammtnochmal recht.
Eriador - am Dienstag, 15. März 2005, 07:54
14.03.2005
Seit Monaten sehe ich aus wie eine in der Sonne ausbleichende Kalkleiste. Je mehr Diplomfreudenzeit verstrich, desto bleicher wurde mein Körper, desto dunkler meine Augenringe und desto leuchtender strahlten meine Pickel.
Nach diversen kleinen Rückschlägen, der Tatsache, dass ich eigentlich gar nicht mehr wach werde und ich mich darüber hinaus auch gerne einmal nicht erschrecken würde, wenn ich in den Spiegel schaue, habe ich mir am Samstag überlegt, dass eine kleine Portion Konservensonne sich sowohl auf mein Gemüt als auch auf mein Äußeres positiv auswirken könnte.
Was ich nicht bedacht habe ist, dass meine Haut seit gut einem dreiviertel Jahr keine und darüber hinaus seit etwa drei Jahren nur noch Sonne in Minimaldosen abbekommen hat. Das Ergebnis ist nun, dass ich soviel UVA & UVB kassiert habe, dass ich nun im Dunkeln leuchte, mir gar nicht mehr kalt wird weil ich Hitze abstrahle wie ein kleines Sonnensystem und mein Hintern wie der Bauch eines gekochten Hummers aussieht. Wenn ich´s recht überlege steht mein Bauch dem auch nicht in viel nach.
Nachdem Herr Shhhh heute für mich gegoogelt hat, was man so tun kann, wenn man völlig ausgebrannt ist und eigentlich nur noch schlafen möchte, fühle ich mich endgültig verkaspert: Sonne, oder zumindest UV Licht. Enorm wichtig, hebt sofort die Stimmung...
Ich wird das Gefühl nicht los, dass sich irgendwo auf einer höheren Sphäre grade jemand mächtig kugelt vor Lachen.
Seit Monaten sehe ich aus wie eine in der Sonne ausbleichende Kalkleiste. Je mehr Diplomfreudenzeit verstrich, desto bleicher wurde mein Körper, desto dunkler meine Augenringe und desto leuchtender strahlten meine Pickel.
Nach diversen kleinen Rückschlägen, der Tatsache, dass ich eigentlich gar nicht mehr wach werde und ich mich darüber hinaus auch gerne einmal nicht erschrecken würde, wenn ich in den Spiegel schaue, habe ich mir am Samstag überlegt, dass eine kleine Portion Konservensonne sich sowohl auf mein Gemüt als auch auf mein Äußeres positiv auswirken könnte.
Was ich nicht bedacht habe ist, dass meine Haut seit gut einem dreiviertel Jahr keine und darüber hinaus seit etwa drei Jahren nur noch Sonne in Minimaldosen abbekommen hat. Das Ergebnis ist nun, dass ich soviel UVA & UVB kassiert habe, dass ich nun im Dunkeln leuchte, mir gar nicht mehr kalt wird weil ich Hitze abstrahle wie ein kleines Sonnensystem und mein Hintern wie der Bauch eines gekochten Hummers aussieht. Wenn ich´s recht überlege steht mein Bauch dem auch nicht in viel nach.
Nachdem Herr Shhhh heute für mich gegoogelt hat, was man so tun kann, wenn man völlig ausgebrannt ist und eigentlich nur noch schlafen möchte, fühle ich mich endgültig verkaspert: Sonne, oder zumindest UV Licht. Enorm wichtig, hebt sofort die Stimmung...
Ich wird das Gefühl nicht los, dass sich irgendwo auf einer höheren Sphäre grade jemand mächtig kugelt vor Lachen.
Eriador - am Dienstag, 15. März 2005, 07:53
13.03.2005
Wochen über Wochen habe ich mich gezwungen und genötigt all die Worte die ich gerne in nette kleine Geschichten verpacken wollte lediglich in Stichworten in meinem kleinen Offlineblog zu sammeln, aufzuheben für DANACH. Für den Tag an dem ich mein Leben wieder aufnehme. Alles wieder normal wird. Ich all die Dinge tun kann, die ich so lange beiseite gelegt habe, um mich auf das zu konzentrieren, was nun mal der Vernunft und Zukunftsorientierung halber den Vorrang hat.
Jetzt, knappe zwei Wochen später, sind zu diesen Stichpunkten und Gedankenfetzen zwar noch ein paar mehr hinzugekommen, aber mir fehlt die Fähigkeit, die losen Enden miteinander zu verknüpfen. Kraftlosigkeit hat sich breit gemacht. Ich bin einfach nur erschöpft. Und zum ersten Mal fühle ich die Bedeutung dieses Wortes in vollem Umfang. Ich bin nicht einfach nur müde, oder ein wenig k.o.,nicht einfach nur lust- oder motivationslos. Ich bin erschöpft, regelrecht ausgebrannt, ich sehne mich maßlos nach der Ruhe, die ich selbst mir grade nicht zu geben vermag.
Und während ich jetzt hier so sitze und jammrig mit mir selbst bin, fällt mir auf, dass es hier so ist wie in vielen Dingen. Ich hab einfach keine Geduld. Ich meine: Diplomarbeit abgegeben? Gut, dann schalt um und mach Party. Ich hab vorerst den größten Stress hinter mir? Gut, dann entspann Dich. Kann man das lernen, kann man Geduld wirklich lernen? Oder wird es Zeit meines Lebens so sein, dass immer nur der völlig unterdrückte logisch denkende Teil meines Hirns bereit ist zu sehen, dass alle Dinge ihre Zeit brauchen? Wird mein Leben immer von chaotischen Gefühlen geleitet werden, während die Vernunft däumchendrehend in der Ecke sitzt und darauf wartet, dass meine Emotionen die Segel streichen, sich seufzend und schniefend in die Ecke setzen und darauf bauen, dass die Vernunft sich schwer seufzend aufrappelt um ihr mit resigniert zum Himmel verdrehten Augen über den Kopf zu tätscheln, in der Hoffnung, dass ich irgendwann mal ruhiger werde?
Und schon muss ich wieder grinsen :)
Wochen über Wochen habe ich mich gezwungen und genötigt all die Worte die ich gerne in nette kleine Geschichten verpacken wollte lediglich in Stichworten in meinem kleinen Offlineblog zu sammeln, aufzuheben für DANACH. Für den Tag an dem ich mein Leben wieder aufnehme. Alles wieder normal wird. Ich all die Dinge tun kann, die ich so lange beiseite gelegt habe, um mich auf das zu konzentrieren, was nun mal der Vernunft und Zukunftsorientierung halber den Vorrang hat.
Jetzt, knappe zwei Wochen später, sind zu diesen Stichpunkten und Gedankenfetzen zwar noch ein paar mehr hinzugekommen, aber mir fehlt die Fähigkeit, die losen Enden miteinander zu verknüpfen. Kraftlosigkeit hat sich breit gemacht. Ich bin einfach nur erschöpft. Und zum ersten Mal fühle ich die Bedeutung dieses Wortes in vollem Umfang. Ich bin nicht einfach nur müde, oder ein wenig k.o.,nicht einfach nur lust- oder motivationslos. Ich bin erschöpft, regelrecht ausgebrannt, ich sehne mich maßlos nach der Ruhe, die ich selbst mir grade nicht zu geben vermag.
Und während ich jetzt hier so sitze und jammrig mit mir selbst bin, fällt mir auf, dass es hier so ist wie in vielen Dingen. Ich hab einfach keine Geduld. Ich meine: Diplomarbeit abgegeben? Gut, dann schalt um und mach Party. Ich hab vorerst den größten Stress hinter mir? Gut, dann entspann Dich. Kann man das lernen, kann man Geduld wirklich lernen? Oder wird es Zeit meines Lebens so sein, dass immer nur der völlig unterdrückte logisch denkende Teil meines Hirns bereit ist zu sehen, dass alle Dinge ihre Zeit brauchen? Wird mein Leben immer von chaotischen Gefühlen geleitet werden, während die Vernunft däumchendrehend in der Ecke sitzt und darauf wartet, dass meine Emotionen die Segel streichen, sich seufzend und schniefend in die Ecke setzen und darauf bauen, dass die Vernunft sich schwer seufzend aufrappelt um ihr mit resigniert zum Himmel verdrehten Augen über den Kopf zu tätscheln, in der Hoffnung, dass ich irgendwann mal ruhiger werde?
Und schon muss ich wieder grinsen :)
Eriador - am Dienstag, 15. März 2005, 07:52 - Rubrik: Statusmeldung
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13.03.2005
Egal was ich sage,
egal wie nüchtern oder neutral es in meinem Kopf zu sein scheint,
egal wie harmlos sich der damit verbundene Gedanke anfühlt,
egal wie ehrlich interessiert die Frage dahinter ist,
verlässt es meinen Mund hat es die unangenehme Form und den bitteren Klang und Beigeschmack des Vorwurfs,
und jedes Mal registriere ich erstaunt, dass ich noch viel verletzter sein muss,
als ich selber zu spüren vermag.
Egal was ich sage,
egal wie nüchtern oder neutral es in meinem Kopf zu sein scheint,
egal wie harmlos sich der damit verbundene Gedanke anfühlt,
egal wie ehrlich interessiert die Frage dahinter ist,
verlässt es meinen Mund hat es die unangenehme Form und den bitteren Klang und Beigeschmack des Vorwurfs,
und jedes Mal registriere ich erstaunt, dass ich noch viel verletzter sein muss,
als ich selber zu spüren vermag.