Ein Moment und alles anders. Einmal "Ja" oder vielmehr nur "Ok" gesagt, weitgehend Neuland betreten und über die Maßen beschenkt worden. Wohin auch immer. Was auch immer. Was ist, ist gut - und weit mehr als das.

Womit ich mit meiner persönlichen Zustandsbeschreibung bewiesen hätte: "Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann Bäume entwurzeln" ; ) Mehr Mut!

Ich komme aus der Industrie. Ich weiß nicht ob ich das schon mal erwähnt habe, aber bevor ich angefangen habe "etwas mit Medien zu machen" war ich in der Industrie, habe mich zur Kauffrau für die Industrie ausbilden lassen, was Bodenständiges also (nicht notwendig zu erwähnen: bodenständig langweilig)
Hängengeblieben ist nicht viel aus der Zeit, außer einer grundsätzlichen Abneigung gegen 9 to 5 Jobs, festgelegte Pausenzeiten und Kollegen die sich vor allem über die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit definieren statt über die Qualität ihrer Leistung.
Nur eine Sache, eine Sache die man mir damals grade mal 18jährigen und noch leicht formbaren Mädchen bis zum Umfallen eingebleut hat: Grußformeln und die Tageszeiten zu denen sie zu gebrauchen sind.

7:45 Uhr bis 11 Uhr - Guten Morgen
11 Uhr bis 14 Uhr MAHLZEIT!!
14 Uhr bis 16:14 Uhr Guten Tag!
16:14 Uhr bis 16:15 Uhr Schönen Feierabend!

Während 1, 3 und 4 in der heutigen Zeit noch halbswegs zu gebrauchen sind und auch verwendet werden können ohne dass man damit dem allgemeinen Spott anheim fällt, ist es leider Nummero 2 die mir alltäglich mein zartes Genick bricht, wenn meine Kollegen mit ihrem Essen in die Küche gehen oder von Hunger getrieben einem der lokalen Nahrungszubereiter entgegeneilen. All mittäglich bin ausschließlich ich es, der unbzwingbar mindestens einmal ein fröhliches MAHLZEIT! entwischt wenn mit ein: Bin essen. zugemurmelt wird.

Allmittäglich bekomme ich dafür einen Blick als sei ich auf dem Land aufgewachsen (was ich bin) und nicht fühig im zu entwachsen (was ich bezweifle) und daher nicht großstadtfähig (was noch abzuwarten bleibt).

Allmittäglich wünsche ich mir einen Stein unter den ich kriechen kann und frage mich, warum ich nicht einfach Schnauze genug habe um MAHLZEIT!! zum Trendwort 2005 zu machen. Allmittäglich sehe ich dann mit meinem geistigen Auge meine ehemaligen Kollegen mit ihren grauen, von Desinteresse zerknauschten Gesichtern ihrem Frikadellenbrötchen frönen und weiß warum ich in meinem lernunwilligen Innern unbedingt Abstand von dem Ruf zwischen Wunsch und Befehl nehmen möchte und ermahne mich allmittäglich am nächsten Tag ein wenig sorgsamer meine Worte zu wählen, was dann entweder nicht funktioniert oder so wie heute endet, dass ich einfach schweige und lächle, während ich mir dieses kleine Wörtchen MAHLZEIT! mit Gewalt zurück in die Stimmbänder quetsche.

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Das Beste der Zeitungswoche

kann mir bitte jemand erklären, wie wohl eine Regierung aussehen kann in der alle von einander behaupten sie gingen lieber in die Opposition als zu koalieren?

ich mag mich anstellen, aber der Hinweis auf der Spachtelmasse für mein Auto irritiert mich:

Spachtelmasse mit dem beiliegenden Härter mischen. Verhältnis: 100 % Spachtelmasse, 2 % Härter.

Wie bitte soll das gehen? Ist es da ein Wunder, dass ich das nicht wirklich hinbekomme? Ich brauche bitte präzise Angaben wenn ich schon mal eine Gebrauchsanleitung lese.

Aber gut, es ist Spachtelmasse. Von Männern für Männer, das erklärt ja eigentlich schon wieder alles. :)

...ist als Begrüßungsformel einfach nur absolut inakzeptabel und steht in etwa auf einer Stufe mit: Allet Rodga in Kambodscha?

Die Wahlplakate der CDU irritieren mich. Weniger jetzt auf der inhaltlichen Seite, da habe ich glaube ich schon vor vielen Jahren aufgegeben auch nur die Augenbrauen zu runzeln (ob wohl die FDP mir meine Ignoranz dieses Jahr wirklich verdammt schwer macht:"Mehr FDP, mehr Mut!"). Nein ich meine die visuelle Komponente. Sobald mein Auge diese weichgezeichnete Version von Angela Merkel trifft bin ich jedes Mal irritiert wie sympathisch diese Frau wirken kann, werde ich jedes Mal unweigerlich an "Miss Undercover" erinnert und das obwohl Frau Merkel, oder vielmehr ihr Unterkiefer und die ihn begrenzenden tiefgegrabenen Faltenfurchen, in natura doch eigentlich eher an "Chucky-Die Mörderpuppe" erinnern.
Bleibt die alte Frage danach, wie sehr man dem vertrauen sollte was man sieht.

 

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