Alltagsinseln




Vor kurzem habe ich nach besten Wissen und Gewissen dieses Buch als nicht zu verpassende, sehr unterhaltsame Lektüre empfohlen, an dieser Stelle möchte ich mich dafür entschuldigen und hoffe inständig, das niemand losgegangen ist und sich das Buch geholt hat. Die ersten Seiten waren wirklich nicht übel und auch recht unterhaltsam, vielversprechend und liessen darauf hoffen, dass der Autor (seines Zeichens Chefredakteur des "Süddeutsche Zeitung Magazins") es noch richtig krachen läßt, humoristisch gesehen, rückblickend muss ich leider sagen, ist der Schinken eher der Beweis dafür, dass man den Tag nie nie nie nie vor dem Abend loben sollte.

Nett. Einfach nur nett und leider gar nicht mehr, platt, schleppend und hier und da mal ein paar ganz nette Lacher, aber eher ein Buch, dass man sich wenn man es haben möchte besser für 50 cent auf dem Flohmarkt kauft.

Fazit:
Finger weg, es gibt lohnenswerteres.

lesestoff

alles für den restlichen Abend und den kommenden Winter (wenn ich danach gehe "Jonathan Strange und Mr. Norrell sage und schreibe 23 x 15 x 6,5 cm misst *uff*)

Also wenn mich wer sucht, ich kleb in meinem Sessel, irgendwo zwischen den Büchern für die Diplomarbeit und meinem Fantasietrümmer :)



Seit wann sind englischsprachige Bücher in Deutschland eigentlich wesentlich günstiger als deutschsprachige und seit wann kosten deutschsprachige Hardcover Bücher umgerechnet (wenn man das noch darf) rund 60 DM?



Zum Inhalt:
Holly und Gerry sind ein Paar wie man es selten findet, so harmonisch, das man es schon fast ekelhaft finden könnte ;), sie sind ein Paar seit der High School, sind nun Ende zwanzig und ihre Lebensplanung sieht in erster Linie eines vor, den Rest ihres Lebens zusammen verbringen. Sie gehören zu den Paaren, die sich sogar im Streit gegenseitig die Sätze beenden können. Bei einer dieser seltenen kleinen Streitereien kommt die Sprache auf "die Liste", Gerry ist überzeugt, das Holly, sollte er einmal, aus welchem Grund auch immer nicht mehr da sein, ihr Leben allein kaum meistern könnte.
Und dann geschieht das unfassbare, Gerry erkrankt an Krebs und stirbt. Für Holly bricht eine Welt zusammen, bis sie per Post einen Brief mit der Aufschrift "The List" von Gerry erhält. Die Liste besteht aus 10 kleinen Umschlagen mit jeweils einem Kärtchen, eins für jeden Monat des verbleibenden Jahres, jeweils mit einer kleinen Aufgabe, einer Belohnung oder ähnlichem, Schritte die Holly zurück ins Leben führen sollen. Kein leichter Job.

Ein wunderschönes Buch, ein Frauenbuch ganz ohne Frage, aber ein wundervoll warmherziges Buch, das man kaum ohne die ein oder andere Träne lesen kann, einfühlsam beschrieben, mit sehr lebendigen Charakteren, genau das richtige für die kommenden kalte Abende, schließlich ist nicht immer jemand da der einen warmhalten kann.

Darüberhinaus: die englische Ausgabe ist erstaunlicherweise weitaus günstiger als die deutsche und eine 1a Möglichkeit den eigenen Wortschatz noch mal zu polieren, Ahern bedient sich nicht übermäßig der Umgangssprache so, das es gut verständlich und flüssig zu lesen ist, selbst wenn man länger keine Praxis mehr hatte.

Nicht entgehen lassen :)

Maria, ihm schmeckt's nicht!
Maria, ihm schmeckt's nicht!

und mir scheint schon jetzt, nach nur wenigen, aber sehr unterhaltsamen Seiten, dass es sich hier um sehr wertvolle Informationslektüre handelt, für alle die auf welchen Wegen auch immer mit einem Italiener verbandelt sind.

"Italienische Männer, auch wenn sie keine Operntenöre sind, wissen stehts, wie man sich akustisch in Szene setzt" :) wie wahr, wie wahr.

Nicht entgehen lassen, ein Muss für jeden, der meint dieses Jahr noch nicht genug gelacht zu haben!




Morgen vor 14 Tagen hatte ich das unbeschreibliche Vergnügen "Helden meiner Jugend" :) live zu sehen.

Dank der Mühen des Herrn Shhhh war es mir vergönnt auf recht guten, für mich eher unbezahlbaren Plätzen, den Herren Simon & Garfunkel dabei zuzuhören und zuzuschauen wie sie Ihre Freundschaft und Ihre Musik zelebrieren und wenn ich nach der Central Park DVD gehe, haben sie dabei nichts von ihrem alten Charme und Ihrer alten Freude verloren, da verkommt die Tatsache, dass sie deutlich gealtert sind, völlig zur Nebensache.

Bislang hatte ich das Vergnügen immer nur via Vinyl, CD oder MC, aber sie live zu sehen, war ein wahres Vergnügen, viele schöne alte Erinnerung live vertont von Meistern der alten Schule, live, mit neuen Interpretationen, mit viel Liebe, sowohl von den Herren Simon & Garfunkel, als auch vom Publikum, welches das Konzert mit ungewohntem Respekt, sogar regelrechter Ehrerbietung verfolgt hat.

Die Aufnahmen vom Central Park von 1981 oder 82, keine Ahnung :), sind meiner Meinung ein guter Ersatz für jeden, der sie gerne gesehen hätte, aber nicht die Möglichkeit dazu hatte.



Jaja, ich weiß ewig das Selbe, keine Entwicklung blablabla, amazon bringt es auf den Punkt: "Hard Candy ist ganz sicher nur ein weiteres Counting Crows-Album," es ist nur ein weiteres Album, "aber man kann sich kaum vorstellen, dass es irgendwann einmal zu viele sein sollten."
Denn auch wenn die Klänge schon beim ersten Song irgendwie vertraut sind, ist es kein ewiges einerlei. Mit Hard Candy haben Duritz und Co. ein weiteres Album mit wunderschön, zeitloser Musik hingelegt, die einfach unter die Haut geht und die Seele wärmt. Musik für jeden Tag und jede Stimmung.



Was soll man bei dem Titel noch mehr sagen ;)



Ich gestehe, ich habe ein Faible für Kinderbücher, vorwiegend in der Hörbuch-Variante ;)



Briefwechsel zwischen einem jüdischen Auswanderer und seinem Freund und Geschäftspartner während der Jahres des Umbruchs und Krieges in Deutschland. Auf nur 56 Seiten wird in unglaublich beklemmder Dichte deutlich wie sehr sich die Menschen in Deutschland unter Hitler verändern konnten, welche Auswirkungen das auf diese für diese Zeit äußert gefährliche Freundschaft hatte. Ein kleines Buch mit fiktivem Inhalt, doch so echt, nah und erstickend, dass es einen so schnell nicht losläßt, gelesen an einem warmen Sommertag auf dem Dach, überzogen von einer Gänsehaut, die es schwer gemacht hat das Licht zu sehen, die Wärme zu spüren.



Einfach nur böse, wundervoll bissig böse und noch dazu ungewohnter Weise aus dem Blickwinkel einer Frau.

 

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